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Bürgerhaus Mangfalltreff – Helfen in jeder Form

Am Anfang war die Integration. Damals, vor rund 20 Jahren, war die Stadt Kolbermoor eine von 22 Kommunen in Bayern, die sich der Initiative „Soziale Stadt in Bayern“ angeschlossen hatte. Der Grund dafür: In den sanierten Mehrfamilienhäusern der ehemaligen Spinnerei-Arbeitersiedlung lebten verschiedene ethnische Gruppen, meist mit türkischer Herkunft und Spätaussiedler. Häufig handelte es sich um sozial schwache Familien. Die Gefahr einer Ghettoisierung dieses Viertels an der Mangfall drohte. Im Zuge der „Sozialen Stadt“ wurde ein Quartiersmanagement installiert, das zum Ziel hat, die Lebensverhältnisse im Quartier zu verbessern und die soziale Integration von ausländischen Mitbürgern und Aussiedlern im Stadtteil zu fördern.

Um das zu erreichen, war und ist die aktive Mithilfe der dortigen Anwohner gefordert. Die Quartiersmanagerin steht den Stadtteilbewohnern als Beraterin für die unterschiedlichsten Belange zur Verfügung und gibt Hilfe bei Dingen wie Anträge stellen oder der Suche nach Arbeit. Der Schlüssel für eine bessere Integration ist, die Deutschkenntnisse der Bewohner so schnell wie möglich zu verbessern. Das Projekt konnte dabei schnell vielversprechende Ergebnisse vorweisen und so entschloss man sich im Jahr 2011 die Sache zu erweitern – die Verantwortlichen der Diakonie Rosenheim eröffneten das Bürgerhaus „Mangfalltreff“ und erweiterten damit auch das Spektrum ihrer Aufgaben. Das Konzept sollte nicht mehr nur auf die dort lebenden Menschen zugeschnitten sein, der „Mangfalltreff“ war von Anfang an als Anlaufstelle für alle Bürger Kolbermoors gedacht. Ein Ort, an dem sich Personen unterschiedlichster Herkunft treffen und austauschen können.

Ein großer Schwerpunkt dabei ist die Seniorenarbeit. Ältere Menschen können sich hier begegnen, in der Cafeteria oder im Gruppenraum bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen, gemeinsame Erinnerungen aufleben lassen, zusammen kochen, singen oder Spiele machen. Auch die Begleitung zu Arztbesuchen oder zum Einkaufen wird im Bürgerhaus organisiert.

Damit dies reibungslos klappt und die Angebote stets den Bedürfnissen der Bürger angepasst werden, kümmern sich Leiterin Dagmar Badura und ihr Team aus mehreren Sozialpädagogen und rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern an fünf Tagen der Woche aktiv darum. So können sie den Menschen im Alltag eine Hilfe und Stütze sein. Das wird von immer mehr Bürgern wahrgenommen. Rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten im Jahr 2020 die Angebote im Bürgerhaus.

Das Spektrum im „Mangfalltreff“ geht allerdings über die bereits erwähnten Angebote weit hinaus. Die Diakonie-Mitarbeiter bieten auch Punkte an wie Schuldnerberatung, Sozialpsychiatrischer Dienst, Schwangeren- und Familienberatung, Rentenberatung, Energieberatung, Hausaufgaben- und Trauerhilfe oder Kinovorführungen.

Man könnte noch vieles aufführen, was hier am Ufer der Mangfall geleistet wird. Am besten fasst es vielleicht ein Lob einer Besucherin zusammen:

„Freundliche, hilfsbereite und sozial engagierte Mitarbeiter*innen von der Diakonie Rosenheim und viele ehrenamtliche Bürger*innen knüpfen hier ein Netz, wo jeder sich aufgefangen fühlen kann. Hilfsangebote zu alltäglichen Hindernissen für die Bürger Kolbermoors. Begleitung zu Ämtern, Sprachbarrieren reduzieren durch Deutschkurse, Seniorenbetreuung und -begleitung, um nur weniges zu nennen. Organisation zur praktisch nutzbaren Verschönerung des Stadtbildes von individuell gestalteten Sitzbänken und gußeisernen Mülleimern. Ansprechpartner für verschiedene Projekte zum Wohl der Gemeinde.“

Text: af – Fotos: © Stadtmarketing Kolbermoor

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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