Die Bürgerallianz Bayern, ein Verbund aus Vertretern von 24 bayerischen Traditionsvereinen war zu einem Spitzengespräch am 28. Mai beim Leiter der Staatskanzlei Dr. Florian Herrmann geladen. Die Teilnehmer konnten mit dem Minister aktuelle Themen besprechen und ihre Anliegen vortragen. Besonders das Kernziel der Bürgerallianz, die Heimatförderung und das Vertrauen ins Ehrenamt sollen so der Politik näher gebracht werden.
Die Bürgerallianz mit ihren 24 Verbänden vertritt die Stimme von über 2,2 Millionen Mitgliedern und hat somit eine gewichtige Aussagekraft über das Geschehen in Sachen Heimat und Ehrenamt. Die Bayerische Staatkanzlei geht daher offen auf die Anliegen ein und lud zu einem Spitzengespräch. Die Themen konnten in einem 1 ½ stündigen Gespräch mit Staatminister Herrmann besprochen werden. Der Verband Bayerischer Amatheurtheater möchte gerne einen Staatspreis einführen. Für den Bayerischen Reit- und Fahrverband ist der Erhalt der Olympiareitanlage von enormer Wichtigkeit. Ebenso konnten die Jagdverbände Ihre Bedenken über die Ausbreitung der Wölfe diskutieren, oder wie es mit den Drohnen und E-Bikes in der freien Natur weitergehen soll.
Für den Bayerischen Trachtenverband nahm der Vorsitzende Max Bertl und der Landesjugendvertreter teil. Gerade die Themen des BTV sorgten für enormes Aufsehen, zumal es im ersten Thema um die Änderung des Waffengesetzes und ein Verbot für Messer mit einer Klingenlänge von über 6cm geht. Die anderen Verbände stimmten ohne Ausnahme zu, dass ein solche Verbot gerade für Traditionsvereine, aber auch Jäger und Sportvereine eine massive Einschränkung bedeuten würde. Dr. Herrmann konnte jedoch beruhigen, zumal nach seinem Wissensstand die Innenminister der Länder nicht hinter dem Gesetzentwurf stehen. Der Entwurf entstand durch ein Vorpreschen aus Bremen und Niedersachsen und wird so nicht um zu setzen sein. Er betonte, dass die Innenminister der Länder dies auch so sehen und man müsse dahingehend erst handeln, wenn vermehrt Messerstechereien in Bierzelten o.ä. auftreten. Dies wird allerdings nicht passieren. Im aktuellen Gesetzentwurf, der derzeit diskutiert wird, ist auch eine Ausnahme für Brauchtumspflege, Sport und Beruf vorgesehen, jedoch wurde von den Verbänden nochmal deutlich hervorgehoben, dass dies nicht reicht.
Im zweiten Thema kam durch den Landesjugendvertreter die Juleica zur Sprache. Derzeit müssen die ausgebildeten Jugendleiter um einen Zuschuss zu erhalten die Ausbildung der Bayerischen Trachtenjugend durchlaufen und eine gültige Jugendleiterkarte vorweisen. Da die Beantragung der Karte in einigen Landkreisen eine enorm bürokratische Hürde darstellt, möchte die Bayerische Trachtenjugend gerne auf diesen Zusatz verzichten, so dass die Ausbildung durch die BTJ für die Bezuschussung reicht. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass auch andere Verbände Probleme haben. Da es sich um eine Bundeseinheitliche Karte handelt, wurde versprochen diesen Sachverhalt zu überprüfen um dann geeignete Schritte einzuleiten, dass der Zuschuss auch für alle Jugendleiter in unserem Verband einheitlich gehandhabt werden kann.
Bericht: Armin Schmid
Fotos: Bayerische Staatskanzlei