Sara Paretsky, eine der weltweit renommiertesten Krimiautorinnen, beschäftigt sich in ihrem 20. Band der Krimireihe um Privatdetektivin Vic Warshawski mit brisanten gesellschaftlichen Missständen
und kommt dabei auch aalglatten Stadtentwicklern in die Quere.
Eine Frau sitzt in einer Unterführung in Chicago und klimpert auf einem Spielzeugklavier. Es stellt sich heraus, dass es sich bei ihr um die ehemals bekannte Musikerin Lydia Zamir handelt, die schwer traumatisiert ist, seit ihr chilenischstämmiger Freund Hector vor einigen Jahren vor ihren Augen bei einem Amoklauf getötet wurde. Sie tritt seitdem nicht mehr auf und spricht mit niemandem mehr. Privatdetektivin Vic Warshawski möchte Lydia helfen, diese lässt aber niemanden an sich heran außer Coop, einen obdachlosen Umweltaktivisten und Berufsprotestler. Nachdem zwei Mitglieder einer Stadtteil-Initiative, deren Aufgabe es ist, Pläne für die Verschönerung eines am Ufer des Lake Michigan gelegenen Chicagoer Stadtteils zu entwickeln, gewaltsam zu Tode kommen, wird Coop als Hauptverdächtiger zur Fahndung ausgeschrieben. Er und Lydia Zamir sind aber wie vom Erdboden verschwunden. Da die Polizei erfolglos ist, nimmt Vic Warshawski die Suche nach den beiden in die Hand. –
Sara Paretsky, eine der weltweit renommiertesten Krimiautorinnen, beschäftigt sich in ihrem 20. Band der Krimireihe um Privatdetektivin Vic Warshawski mit brisanten gesellschaftlichen Missständen. Die Autorin kann Milieubeobachtung und spannungsreiche Dramaturgie gut miteinander verbinden. Die verwickelte Geschichte ist voller gut ausgearbeiteter und hautnah gezeichneter Figuren, vor allem aber in der ersten Hälfte wegen zahlreicher Nebensächlichkeiten und detaillierten Ausführungen eine manchmal etwas langatmige Lektüre. Der vielschichtige Roman mit einem ausführlichen Glossar ist für Leser anspruchsvoller Kriminalliteratur sehr empfehlenswert .
Buchprofile Rezension von Günther Freund
Sara Paretsky, Landnahme
ARGUMENT VERLAG, 2022, 540 S., 24,00 € (inkl. MwSt.)
ISBN/EAN: 9783867542494