Commissario Di Bernardo sucht in der klassischen römischen Musikszene die Mörder eines Komponisten und einer jungen Rumänin.
Neben der Lateran-Basilika in Rom liegt der römische Komponist Alessandro Ferro tot in einer Blutlache, eine Pistole in der Hand. Nur wenige Meter entfernt davon hängt eine junge Frau im Absperrgitter der Basilika, ebenfalls tot, erschossen. Bei der Toten handelt es sich um eine junge Rumänin, die bei einem Violinbogenbauer in Rom zur Ausbildung war und ihr Glück in Rom zu finden hoffte. Commissario Di Bernardo ermittelt gemeinsam mit Ispettore Roberto del Pino im Musikermilieu. Hat der Bogenbauer, der einen dubiosen Handel mit gefährdeten tropischen Hölzern betreibt, die für den Instrumentenbau unentbehrlich sind und daher hohe Preise erzielen, etwas mit den Morden zu tun? Gegen den illegalen Holzhandel kämpfen Umweltaktivisten, mit denen auch Alessandros Ex-Freundin, eine Geigerin, sympathisiert, die ebenfalls ins Visier der Ermittler gerät. Dann gibt es einen dritten Mord und alle bisherigen Vermutungen von Di Bernardo werden über den Haufen geworfen.
Die in der Schweiz lebende Violinistin und Krimiautorin Natasha Korsakova liefert in ihrem neuen Roman mit einem sympathischen Ermittlerteam und gut gezeichneten Figuren einen sachkundigen, schonungslosen Blick hinter die Kulissen der klassischen römischen Musikszene. Daneben gibt die Autorin in ihrer gut konstruierten und auch sprachlich ansprechenden Geschichte atmosphärisch dichte Einblicke in die ewige Stadt und thematisiert die mafiösen Machenschaften um das Tropenholz. Originell: QR-Codes führen zu einem zum jeweiligen Kapitel passenden Musikstück von Natasha Korsakova. Der anspruchsvolle, unterhaltsame Krimi ist spannend erzählt und sehr empfehlenswert.
Buchprofile-Rezension von Günther Freund
Natasha Korsakova, Di Bernardo, Kriminalroman, Septime Verlag (2023), 257 Seiten, 24,00 €
ISBN 978-3-99120-024-6