Der spannende und originelle neue Roman des russischen Autors ist ein intelligentes Meisterstück moderner Erzählkunst und gleichzeitig ein faszinierendes Porträt Russlands mit hohem Unterhaltungswert.
Inhalt:
Der Russe Platonow erwacht in einem Krankenzimmer und kann sich an nichts erinnern. Sein Arzt verrät ihm anfangs nur seinen Namen und verlangt von ihm, alle Erinnerungen, die langsam zurückkommen, niederzuschreiben. Irgendwann gesteht Luftgänger ihm der liberale Arzt, dass Platonow, Jahrgang 1900, während der Gewaltherrschaft von Stalin auf Anordnung sowjetischer Staatsführer, die auf der Suche nach einer Technologie zur Verlängerung ihres Lebens waren, im Straflager lebendig eingefroren wurde. Vor kurzem, man lebt jetzt in der Boris-Jelzin-Ära, wurde er erfolgreich wieder aufgetaut. Aus seinen Erinnerungen an eine glückliche Kindheit im Russland der Zarenzeit, an seine große Liebe Anastassija, den Sturm der Revolution, den roten Terror während der Diktatur Stalins und die Zeit im Straflager, wo er als Sowjet-Gegner gelandet war, kann der erfolgreich Aufgetaute sein bewegtes Leben bis zum dreißigsten Jahr rekonstruieren. Was danach geschah, erfährt er bei seinen täglich im Krankenzimmer geführten intensiven Gesprächen mit dem Mediziner, der ihn vorsichtig auf ein normales Leben vorbereitet.
Mit seinem internationalen Bestseller „Luftgänger“ erhellt Wodolaskin am Beispiel eines fiktiven Einzelschicksals zeitgeschichtliche Zustände. Ausdrucksstark, empfindsam und mit bitterem Humor besticht der Autor mit der spannenden Lebensgeschichte seines Protagonisten und einer brillanten Demaskierung typischer russischer Vorgehensweisen. (Übers.: Ganna-Maria Braungardt).
429 S.