Fiktionaler Klima-Thriller mit zwei Frauen, die sich im Kampf gegen die Klimakatastrophe unterschiedlich engagieren. aktuell, packend, hochbrisant. Ein wichtiger Roman zur Klimakrise.
Die deutsche Klima-Aktivistin Tessa Hansen trifft bei einem Kongress in London auf die Investorin Shannon O’Reilly. Beide haben das gleiche Ziel, nämlich das Klima zu schützen, gehen aber verschiedene Wege. Tessa organisiert Streiks und hält Vorträge, womit sie sich schon einen Namen in der Szene gemacht hat. Shannon ist pragmatisch, versucht es über den Weg der wirtschaftlichen Interessen und hat keine Angst davor, sich auch mit China zu verbünden – ohne Rücksicht auf Menschenrechte. Jetzt steht ein gigantisches von China betriebenes Projekt vor dem Abschluss: „Minerva“, ein Vorhaben bei dem die durch den Klimawandel verursachten Auswirkungen auf den Meeresspiegel so exakt wie noch nie berechnet werden können. In Mailand, wo sich die Minerva-Zentrale befindet, ist die Spannung groß, denn hier steht der im Rahmen des Projekts programmierte Quantencomputer und dieser soll bald das Ergebnis seiner Berechnungen ausspucken. Tessa, die sich nach mehreren Treffen mit Shannon sogar in diese verliebt hat, lehnt die Zusammenarbeit mit China strikt ab, geht deswegen auf Distanz zu Shannon und erkennt irgendwann, dass sie mit ihren Aktivitäten nichts erreicht.
Der Autor, seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien tätig, beleuchtet die Thematik ausführlich sowohl aus Sichtweise der Politik, der Wirtschaft und der Klimabewegung. Der hochaktuelle, aber auch ziemlich beängstigende Roman ist nicht nur sehr informativ, sondern liest sich auch spannend. Sehr empfehlenswert.
Buchprofile-Rezension von Günther Freund
Die Welt kippt, Roman, LIST, 2022, 480 S.
ISBN/EAN: 9783471360538
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