Vor Kurzem ist im Appelles Verlag ein neues Buch über den Zeichner Franz von Pocci erschienen, in dem 136 seiner unveröffentlichten Karikaturen dargestellt und kommentiert werden.
Franz von Pocci (1807–1876) hat in den Jahren 1840 bis zu seinem Tod für die Gesellschaft „Altengland“ (kurz auch „Anglia“ genannt) rund 1440 aquarellierte Karikaturen gezeichnet. Mit seinen humorvollen Zeichnungen nahm er die Anglia-Mitglieder, die zu den Spitzen der Münchner Gesellschaft aus Adel und Bürgertum gehörten, oft gnadenlos aufs Korn, denn diese waren nie zur Veröffentlichung bestimmt. Pocci karikierte sich mit Wonne und voller Ironie in fast 150 Karikaturen auch gerne selbst – wegen seiner hageren Physiognomie als dürren, langgewachsenen „Schnack von Ammerland“ (wie oben mit dem Anglia-Freund Franz von Kobell auf den Schultern), als Denkmal mit einem Anglia-Album unter dem Arm (siehe Titelbild) oder in anderer Verkleidung.
In vielen dieser Blätter spiegeln sich politische und gesellschaftliche Zeitereignisse wider. Eine Auswahl von 136 dieser unveröffentlichten Karikaturen aus der Sammlung der Franz-Graf-von-Pocci-Gesellschaft sowie aus Privatbesitz sind hier ganzseitig in Farbe abgebildet und ausführlich kommentiert. In der Einleitung wird nicht nur die Geschichte dieser geselligen Vereinigung beschrieben, sondern zum ersten Mal auch detailliert auf das Schicksal der einst in zehn Anglia-Alben gesammelten Karikaturen eingegangen.
Bericht: Appelles Verlag – www.apellesverlag.com
Anhang: Werbeflyer Pocci