„Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“, so geht ein Kernsatz vom Samuel Hahnemann, dem Entdecker, manche sagen Erfinder, der Homöopathie. Wie ähnlich sind sich jetzt die zwei, die dieses spaßig ernst gemeinte Buch über Tierhomoöpathie gemacht haben? Eines haben sie mit Sicherheit gemeinsam: sie sind richtig gute Beobachter und wissen wie Hinschauen geht. Sebastian Huber als Illustrator, und als Fachfrau fürs Thema die Nutztier-Heilpraktikerin Birgit Gnadl aus Übersee am Chiemsee. Sie scheint sich bei ihren Kunden, womit nicht die Viecher gemeint sind, mit der Homöopathie einen stabilen Ruf erworben zu haben. Dafür ist offenbar die Entdeckung von Charakter, Typ und Psyche von Rindvieh, Ross und sonstigem Nutz- und Lieblingsvieh entscheidend, womit sie wohl bei vielen Bauern einen Nerv trifft. Der Illustrator, manche kennen ihn als Huber Wast und „Himmegugga“ im Ringsgwandl-Theaterzelt, hat ihr genau zugehört und über die Globuli-Wirkung von Arnika, Hahnenfuß und Schierling herzhaft-witzige Wimmelbilder gemacht. Dazu liefert die Fachfrau jeweils einen knappen Therapie-Vorschlag, dem sie fröhlich frei erfundene „Bauernegeln“ anhängt. Überfressen? Der Wast zeigt drastisch liebevoll die Auswirkungen; Dagegen hilft am besten Brechnussbaum (nux vomica), übrigens auch gut bei Medikamentenmissbrauch. Was lernen Leser und Zuschauer? Bei Gefahr von Bierernst hilft Humor in jeder Form.
Baumgartner, 64 Seiten, Format 23,5 x 30,5, Euro 26,80