Leitartikel

Bruder-Konrad-Premiere in Endorf

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Vor 90 Jahren wurde Bruder Konrad von Altötting durch Papst Pius XI. im Petersdom zu Rom Heiliggesprochen. Auf den Tag genau wiederum am 20. Mai erfolgte nunmehr im Volkstheater von Bad Endorf die Premiere des heurigen religiösen Stücks „Bruder Konrad – mit großem Vertrauen“. Seit 1790 gibt es in Endorf ein Theater, heuer kam Bruder Konrad (nach 1955, 1970, 1984 und 2004) zum fünften Mal zur Aufführung, dieses mal mit Paula Aiblinger als Autorin und Spielleiterin.

Einer guten Tradition folgend erfolgte die Premiere am Pfingstmontag nachmittag im theatereigenen Haus, für dessen Erhalt und Pflege erst vor kurzem im Rahmen einer Fraktions-Initiative der Freien Wähler der Bayerische Landtag eine großzügige Förderung erhalten hatte. Zur Premiere war das Theaterhaus gut gefüllt, Vorstand Konrad Schlaipfer freute sich besonders über viele Ehrengäste aus Kirche und Politik. Sein besonderer Gruß galt dabei Bruder Marinus Parzinger als Guardian im Konradkloster von Altötting. Dieser feierte in Konzelebration mit Pfarrer i. R. Konrad Kronast vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer am vormittag einen Bitt- und Dank-Gottesdienst zusammen mit den Theaterverantwortlichen und Mitwirkenden in der Bad Endorfer Pfarrkirche. Die Theaterpremiere auf der Bühne mit realen Eindrücken eines Vorplatzes zur nachempfundenen Klosterpforte von Bruder Konrad fand beifallsstarke Zustimmung. Die Neu-Einstudierung durch Paula Aiblinger hatte dabei ein paar besondere Merkmale. So wurde Bruder Konrad gespielt als Hansl Birndorfer als Kind von Florian Bichler, als Hans Birndorfer als Jugendlicher von Raphael Möderl und als Hans Birndorfer als Erwachsener von Konrad Hamberger. In all den Lebensstationen wurde das von Gebeten geprägte Leben von Bruder Konrad zum Ausdruck gebracht, im Programmheft heißt es zu seinem Gebetsleben: „Ich rede da ganz vertraulich wie ein Kind mit seinem Vater. Dann bitte ich ihn, er möge mir diese oder jene Gnade verleihen“. Wie den Szenen im zweiten Teil der Premiere zu entnehmen war, war Bruder Konrad ein Meister der dienenden Liebe, der für alle Bittsteller das Gefühl unerschöpflicher Geduld, Hilfsbereitschaft und Einfühlsamkeit vermittelte. Zuweilen war seine Großzügigkeit sogar der Kritik seiner Mitbrüder ausgesetzt, denn das für Alle verfügbare Essen und Trinken wurde immer wieder knapp. Unterhaltsamen Charakter bei einem insgesamt kurzweiligen Theaterbesuch kam vor allem dann auf, wenn sich junge Dirndl und Burschen an der Klosterpforte meldeten, um die Geduld von Bruder Konrad zu testen. Besonders lebhaft wurde es zum Schluss als eine Wallfahrer-Gemeinde aus München mit ihrer Fahnenabordnung einzog und um Verzicht auf Essens- und Getränke-Spenden aus dem Kloster gebeten wurden. Erst nach einem Tumult und hartnäckigen Erklärungen von Bruder Konrad wichen die Wallfahrer in die Gaststätten aus.

„Mit großem Vertrauen“ – eigene Musik und in weitere Aufführungen

„Mit großem Vertrauen“ – so lautet der Untertitel zu den Bruder-Konrad-Aufführungen. Zum gleichnamigen Titel komponierte Konrad Raischl, Gemeindereferent, Seelsorger und Musiker aus Burghausen die Musik. Die Seeleitn Musi verstand es mit ihren Instrumenten, die besinnlich-heiteren Weisen dem gesamten Theaterstück und dem Leben von Bruder Konrad anzupassen. Gemeindereferent Werner Hofmann, der als Alois Brenner und Königlicher Amtstierarzt auf der Bühne ebenfalls den Charakter des Pförtners Konrad auf die Prüfung stellte, schrieb zusammen mit Pfarrerin Dr. Julia Offermann von der Evangelischen Kirche: „Der Untertitel spricht uns Seelsorgenden aus dem Herzen. Mit großem Vertrauen können wir wie Bruder Konrad unseren Lebensweg gehen, denn Gott ist immer auf unserer Seite“.  Mit dem Segen von Bruder Marinus Parzinger, mit Dankesworten der Autorin an überaus viele Mitwirkende und Beteiligte sowie mit einem Stehempfang für Darsteller und Ehrengäste ging die Premiere zu Ende. Ein von der örtlichen Bäckerei Miedl kostenlos zur Verfügung gestelltes Bruder-Konrad-Brot konnten die Besucher gegen Spenden noch mitnehmen. Der Erlös dieser Aktion wird vom Theater weitergespendet an das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg und die damit verbundene Stiftung “Ein Platz für Kinder”.

Mit großem Vertrauen dürfen die Bad Endorfer Theaterer nach dem Premieren-Erfolg den weiteren Terminen entgegensehen, diese sind immer nachmittags ab 14 Uhr an allen Sonntagen bis 23. Juni sowie an den Freitagabenden von 31. Mai bis 21. Juni ab 20 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf eine Stunde vor Spielbeginn an der Theaterkasse an der Rosenheimer Straße (Telefon 08053-3743  – karten@theater-endorf.de) sowie an selber Stelle am Montag und am Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr. Weitere Informationen sind erhältlich im Internet unter www.theater-endorf.de.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Premiere des Bad Endorfer Volkstheaters zum Stück „Bruder Konrad – mit großem Vertrauen“.

  1. Gemeindereferent Werner Hofmann, Dekan Thomas Schlichting, Autorin Paula Aiblinger, Bruder Konrad Konrad Hamberger, Bruder Marinus Parzinger.
  1. Bayernbund mit Kreisvorsitzendem Christian Glas, Bruder Konrad, Paula Aiblinger und Landesvorsitzender Sebastian Friesinger.

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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