„jetzt red i“ kommt am Mittwoch, 20. Oktober nach Fischbachau – Tilmann Schöberl und Franziska Eder diskutieren mit Ihnen über das Thema: Schützen oder schießen? Die Bauern und der Streit um den Wolf.
Lange galt er als ausgestorben, doch 1996 wurde der Wolf in Deutschland erstmals wieder gesichtet. Seitdem hat die Population stetig zugenommen, auch in Bayern streifen immer mehr Wölfe umher. Das freut nicht nur Natur- und Umweltschützer: 76 % der Deutschen finden, der Wolf sollte selbst dann hier leben dürfen, wenn es zu Problemen kommt.
Die bayerischen Bauern sehen das aber ganz anders. Alleine im letzten Jahr wurden im Freistaat fast 40 Tiere von Wölfen gerissen. In der Statistik sind das nur Zahlen. Für die Bauern und Schäfer ist aber jeder einzelne Riss eine Katastrophe. Besonders schwierig ist die Situation für die Almbauern, denn sie können ihre Tiere im bergigen Gelände nur schlecht durch Weidezäune schützen. Letzte Woche demonstrierten deshalb mehr als 1.200 Bauern unter dem Motto „Ausgebimmelt?“ in München. Sie fordern, dass Wölfe in der Nähe von Almen abgeschossen werden dürfen. Denn wenn sich nicht bald was ändert, „werde das Bimmeln der Glocken auf den Almweiden bald verstummen“, so der bayerische Bauernverband. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) unterstützt die Bauern und will den Abschuss in Alm-Nähe erleichtern: „Die Ausbreitung des Wolfs darf nicht dazu führen, dass die naturnahe und tierwohlgerechte Landwirtschaft in manchen Regionen aufgegeben wird.“ Die Grünen dagegen wollen die Tötung der Wölfe, die unter Naturschutz stehen, auf jeden Fall verhindern und fordern stattdessen ein effektiveres Wolfsmanagement und eine bessere Förderung der Bauern. Soll der Wolf geschossen werden, wenn er Weidetiere gefährdet? Oder müssen wir lernen wieder mit den Wildtieren zu leben? Was braucht es, damit die traditionelle Almwirtschaft in Bayern auch in Zukunft erhalten bleibt?
Über diese und andere Fragen diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion. am Mittwoch, 20. Oktober 2021 in der Wolfseehalle, Wolfsee 2, 83730 Fischbachau – Einlass: 19.15 Uhr, Sendungsbeginn: 20.15 Uhr
Kostenlose Karten reservieren Sie via E-Mail an jetztredi@br.de oder unter 089/5900-25299 (Montag – Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr). Sagen Sie uns Ihre Meinung unter www.facebook.com/BR24 oder schreiben Sie eine Mail an jetztredi@br.de.
Bericht und Foto: BR – Redaktion Jetzt red i