Vier Orte, vier Ensembles, vier Temperamente: Die Dokumentation „Vom Glück zu singen“ am Dienstag, 19. April, um 22.45 Uhr im BR Fernsehen porträtiert vier bemerkenswerte Chöre in Bayern: den Artistenchor Movimento aus Grafing, die AuerVoices aus der Hallertau, die Kantorei St. Matthäus aus Erlangen sowie den Münchner Gebärdenchor Sing&Sign der Samuel-Heinicke-Realschule. Der Film wird daher auch in einer Version in Gebärdensprache ausgestrahlt und steht ab sofort in der BR Mediathek zur Verfügung, ebenfalls auch in einer Fassung mit Gebärden.
Die vier Ensembles zeigen exemplarisch, wie reichhaltig das Chorleben im Freistaat ist; ihre Begeisterung sowie das Engagement der Sängerinnen und Sänger, Dirigentinnen und Dirigenten stehen stellvertretend für die Bedeutung des Chorgesangs für das gesellschaftliche Leben. Und dies umso mehr, als unter den Chören auch einer ist, dessen Mitglieder gehörlos sind. Musizieren im Chor ist mehr als Noten zum Klingen bringen, so die Botschaft des Filmes von Andreas Krieger, der mit Feingefühl die Arbeit der vier Chöre verfolgt und viele persönliche und emotionale Äußerungen eingefangen hat.
Die vier porträtierten Ensembles sind Preisträger des Wettbewerbs „Der ‚mit Abstand‘ beste Chor Bayerns“, den BR-KLASSIK während des Lockdowns Anfang 2021 ausgelobt hatte.
Die Kantorei St. Matthäus aus Erlangen ist ein klassischer Kirchenchor mit dem entsprechenden geistlichen Repertoire. Einige Mitglieder sind seit Jahrzehnten dabei und haben noch keine Probe verpasst. Dagegen widmen sich die jungen gesangsbegeisterten „Auer Voices“ aus der Hallertau (Foto) mit Elan und Groove der aktuellen Popmusik.
Der Chor Movimento des TSV Grafing ist kein Chor im strengen Sinn. Die Mitwirkenden sind Mitglieder eines Vereins für Bewegungssport, die nebenbei ihre Lust am Singen entdeckt haben. Trainiert werden die Stimmbänder genauso wie ihre Muskelgruppen.
Alleine mit Gebärden und einer Choreographie daraus erreicht der Gebärdenschulchor SING&SIGN sein Publikum. Die Schülerinnen und Schüler der 6. und 9. Klasse aus der Samuel-Heinicke-Realschule in München sind Teil eines inklusiven Projekts, bei dem gehörlose und hörende Jugendliche miteinander performen. Statt von einer Dirigentin werden sie von einer Deaf-Performerin geleitet. Gemeinsam übersetzen sie Texte und Musik von Songs in Gebärdensprache und entwickeln daraus eine vom Rhythmus getragene Choreographie der Hände.
Bericht und Foto: Bayerischer Rundfunk