Land- & Forstwirtschaft

Borkenkäfer im Bayerischen Wald: Modellregion Regen und Freyung-Grafenau

Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber bekräftigte am „Runden Tisch Borkenkäfer“ in Zwiesel am Freitag den Schulterschluss mit den Waldbesitzern vor Ort: „Bayern leistet für seine Waldbesitzer maximale Fürsorge. Das Waldschutzmonitoring in der Region wurde nochmal massiv ausgeweitet. Die Borkenkäferfallen wurden auf 30 Stück verdoppelt und die Luftbeobachtung rund um den Nationalpark beträgt nun drei Kilometer. Auf der Fläche unterstützen wir die Waldbesitzer mit umfangreichen Fördermaßnahmen. Allein im letzten Jahr mit 430.000 Euro nur in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau. Zusätzlich stärken wir den Runden Tisch um ein Arbeitsgremium. Und wir machen die beiden Landkreise zur exklusiven Modellregion eines Projekts der LWF. Zusammen mit allen Akteuren müssen wir alles dafür tun, die grüne Lunge der Region zu schützen und für die kommenden Generationen zu erhalten.“

Gemeinsam mit Vertretern des Privat-, Kommunal- und Staatswaldes sowie dem Nationalpark veranstaltet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen quartalsweise Runde Tische, verstärkt seit 2022, um einen Informationsaustausch zur aktuellen Käferlage zu ermöglichen. Dieses bewährte Format wird nun um ein zusätzliches Arbeitsgremium erweitert, mit dem Ziel regelmäßig gemeinsame Bekämpfungsmaßnahmen abzustimmen. Ergänzt wird die Arbeit vor Ort durch das Forschungsprojekt „Forstliches Kalamitätsmanagement“ der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Im Rahmen des Projektes wird ein praxisgerechtes Managementsystem zur Bewältigung von Kalamitäten entwickelt. Damit profitieren die Waldbesitzer von Erkenntnissen aus Borkenkäfer-Schwerpunkten, wie zum Beispiel dem Frankenwald.

Kaniber bekräftigte am Runden Tisch: „Nur im engen Schulterschluss können wir es schaffen, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. So gewinnen wir wichtige Zeit, um weitere Schäden zu vermeiden und die Fichtenbestände der Region in klimastabile Mischwälder umzubauen. Wir müssen wieder agieren, um nicht nur reagieren zu können,“ so die Ministerin.

„Ich danke allen Beteiligten für den guten und konstruktiven Austausch. Es hat sich klar gezeigt, dass alle bereit sind, zusammen an einem Strang zu ziehen. Auch die durch meinen Ministerkollegen Thorsten Glauber ermöglichte, intensivere Käferbekämpfung im Nationalpark, begrüße ich ausdrücklich. Mit den neuen Impulsen vom Runden Tisch zu möglichen Weiterentwicklungen des Käfermanagements in der Region werde ich nochmals auf ihn zugehen,“ so die Forstministerin weiter.

Die Forstverwaltung steht allen Waldbesitzern mit Beratung, Forschung und einer Förderung auf Rekordniveau zur Seite. Allein für die Borkenkäferbekämpfung hat der Freistaat Bayern im letzten Jahr rund 24 Millionen Euro Fördermittel ausbezahlt. Ein weiteres wichtiges Element bei der Borkenkäferbekämpfung sind ausreichende Holzlagerkapazitäten. Hier unterstützt der Freistaat durch die Übernahme von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Die Ministerin lobte den Einsatz der Försterinnen und Förster vor Ort, die aktuell unter anderem mit rund 5.000 Einzelberatungen im Jahr in der Fläche tätig sind. Sollte sich die Käfersituation weiter zuspitzen und dadurch Engpässe am Amt Regen bei der Förderung entstehen, sagte Forstministerin Kaniber zu, eine personelle Unterstützung zu prüfen.

Bericht und Foto: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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