Wie glaubhaft von Augenzeuginnen geschildert, konnte selbst 1. Vorsitzende Gisela Schober nicht verhindern, dass sich eine Gruppe stark verkleideter Aktivistinnen im Roßstall des Hamperwirtes an den Fußboden klebte. Kurzzeitig war der Zutritt zum berühmten „Samerberger Weiberkranzl“ der Frauengemeinschaft sogar behindert. Nur durch Schobers beherztes Eingreifen verhinderte sie das Schlimmste, nämlich die totale Blockade der Tombola-Gewinnausgabe. Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, begrüßte ein längst vergessener Skisprungstar von den westlichen Abhängen des „Sattelbergli“ die Gäste im vollbesetzten Saal im reinsten Schwitzerdütsch.
Wie die Aktionsgruppe der „allerletzten Generation“ zeitgleich mit dem Weiberkranzl den Hamper-Saal für eine Strategie-Konferenz buchen konnte, hat sich nicht mehr aufklären lassen. Aber die Bühne war frei und so wurde kurzerhand eine Podiumsdiskussion über die Klimasünden der Samerberger abgehalten. Cindy aus Marzahn trat als nächste auf und hatte ziemlich schwergewichtige Damen dabei. Wie ein Hefeteig, so klagten sie, wäre die Figur der Frau. G und G alias Geistlichkeit und Gemeinde, alias Günter Schmitzberger und Georg Huber waren da mit den Textbeiträgen zum neuen Samerberg-Buch auch nicht besser dran. Bürgermeister Huber hatte sogar schon Kontakt zum Bayrischen Fernsehen aufgenommen. Mit seiner Idee des „Bergpfarrers“ in der Person von Günter Schmitzberger wollte er eine durchschlagende PR-Kampagne starten, leider vergeblich.
Eine neue Gruppe aus dem östlichen Gemeindegebiet bot sehr unterhaltsam einen stummen Sketch dar in dem der echte Bürgermeister Huber zunächst die Ehre hatte, sein eigenes Denkmal zu enthüllen. Schon kurz darauf stellte sich ein entflohener Häftling selbst auf den Sockel, um als Bürgermeister-Statue unentdeckt zu bleiben. Und zum Abschluß des Nachmittags zeigten auch die Frauen von „RundummaDum“, dass ihnen die gute Figur Kopfzerbrechen macht. Ein Extralacher war geboten, da es sich um die gleiche Einlage handelte, wie die der „Dirwenga“.
Nicht zum ersten Mal in der langen Geschichte dieser legendären Veranstaltung hat die strikte Geheimhaltung der Einlagen für einen doppelten Auftritt gesorgt. Unter schallenden Zugabe-Rufen kamen beide Gruppen gemeinsam auf die Bühne zurück und es ging noch einmal rund zum Mitsingen. Zu allerletzt begab sich noch ein mysteriöser Solokünstler ans Microphon und bot ein Liedchen dar. Vielleicht war es Bob Dylan, wer weiß? – Nach der Abendpause, in der auch ein teilweiser Publikumswechsel stattfand, präsentierte die Gruppe „Zsaxn di“ schwungvolle Tanzmusik und bekannte Klassiker.
Die Stimmung im Saal erreichte einen letzten Höhepunkt, als die Neubeurer Prinzengarde ihren Auftritt hatte. Danach wurde mit Barbetrieb und Tanzmusik noch schwungvoll weitergefeiert.
Text und Bilder: Gertraud Maurer