Für den Landesvorsitzenden des Bayernbunds und Vorsitzenden des Fördervereins Bauernhausmuseum Amerang e.V. Sebastian Friesinger (MdL) war es sozusagen ein Heimspiel, als er sich als zusammen mit Redakteur Fritz Lutzenberger mit dessen Leiterin Dr. Claudia Richartz im Freilichtmuseum zu einem Gespräch traf. Konkreter Anlass waren die bevorstehende Fertigstellung des neuen Ausstellungsgebäudes und der Start in die neue Saison.
Das Freilichtmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern bietet einen umfassenden Einblick in das ländliche Leben vergangener Jahrhunderte im Chiemgau und Rupertiwinkel. Auf dem weitläufigen Gelände sind 17 historische Gebäude originalgetreu wieder aufgebaut, die die Wohn- und Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit authentisch darstellen.
Umbenennung zum Freilichtmuseum
Im Januar 2025 beschloss der Bezirkstag von Oberbayern, das bisherige “Bauernhausmuseum Amerang” in “Freilichtmuseum Amerang” umzubenennen. Dieser Schritt war eigentlich überfällig, denn ein Bauernhausmuseum besteht üblicher Weise aus einem Gebäude an seinem Ursprungsort, während bei einem Freilichtmuseum verschiedene Gebäude zu dem neuen Standort transloziert und zu einem neuen Ensemble zusammengestellt werden.
„Wir waren eigentlich immer schon immer ein Freilichtmuseum, in dem die ländliche Alltagskultur thematisch bis in die Gegenwart behandelt werden“ so die Leiterin des Museums, Dr. Claudia Richartz. Das Museum umfasst heute ein Areal mit mehreren translozierten Gebäuden in einer gestalteten Kulturlandschaft mit einem umfangreichen Angebot zu vielfältigen Themen.
„Wir sind im Umbruch“, so Dr. Claudia Richartz, „Wir halten das Museum auch langfristig interessant durch Führungen, offene Werkstätten und Lesungen, so zum Beispiel der Hl. Nacht mit Bettina Mittendorfer oder dem Advent im Vierseithof“.
Neue Sehenswürdigkeiten im Jahr 2025
Im Frühjahr 2025 wird ein neues Ausstellungsgebäude eröffnet, das die Professionalisierung des Museums weiter vorantreibt. Dieses moderne Gebäude nach den Planungen des Architekten Florian Nagler bietet Raum für wechselnde Sonderausstellungen und erweitert die Präsentationsmöglichkeiten des Museums erheblich.
Die erste Ausstellung im neuen Gebäude wird sich mit der Entwicklung der ländlichen Architektur in Oberbayern befassen und seltene Exponate sowie interaktive Elemente präsentieren.
Historische Gebäude und ihre Besonderheiten
Jedes der im Museum präsentierten Gebäude erzählt seine eigene Geschichte und trägt zur Gesamterfahrung bei. Die Beschreibungen finden sich auf der Homepage des Museums unter https://www.flm-amerang.de/Museum/Unsere-Gebäude/.
Handwerksvorführungen und lebendige Geschichte
Das Freilichtmuseum Amerang bietet nicht nur statische Ausstellungen, sondern erweckt durch regelmäßige Handwerksvorführungen die Vergangenheit zum Leben. Besucher können traditionellen Handwerkern über die Schulter schauen und erhalten Einblicke in historische Techniken. Diese Demonstrationen verdeutlichen die handwerklichen Fertigkeiten, die für das tägliche Leben und Überleben auf dem Land unerlässlich waren.
Sonderausstellungen und Veranstaltungen
Neben den dauerhaften Ausstellungen organisiert das Museum regelmäßig Sonderausstellungen, die sich mit spezifischen volkskundlichen oder hauskundlichen Themen befassen. Diese temporären Ausstellungen bieten vertiefende Einblicke und ergänzen das bestehende Angebot. Zudem finden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter traditionelle Feste, Märkte und Workshops, die das kulturelle Erbe der Region erlebbar machen.
Malerische Umgebung und Erreichbarkeit
Eingebettet in die idyllische Landschaft des oberbayerischen Voralpenlandes, umgeben von Gärten und Streuobstwiesen, lädt das Museumsgelände zum Verweilen und Entdecken ein. Die harmonische Verbindung von Natur und historischer Architektur schafft eine einzigartige Atmosphäre. Dank der zentralen Lage zwischen Bad Endorf und Wasserburg am Inn ist das Museum sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Fazit
Ein Besuch im Freilichtmuseum Amerang ist eine Reise in die Vergangenheit, die das ländliche Leben und Arbeiten vergangener Jahrhunderte authentisch und lebendig präsentiert. Die Kombination aus historischen Gebäuden, anschaulichen Handwerksvorführungen und abwechslungsreichen Veranstaltungen macht das Museum zu einem lohnenden Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte, Familien und Kulturbegeisterte gleichermaßen.
Text: Fritz Lutzenberger – Bilder: Bezirk Oberbayern / Fritz Lutzenberger / Sebastian Friesinger / erlebe.bayern