Natur & Umwelt

Bleibende Werte der Landesgartenschau Ingolstadt

Die Landesgartenschau Ingolstadt ging zwar am 3. Oktober zu Ende, die neuentstandene Parkanlage im Ingolstädter Nordwesten wird die Stadt aber noch über Generationen hinweg bereichern. Ziel der Gartenschau war es, die Wohn- und Lebensqualität im nordwestlichen Stadtteil Ingolstadts aufzuwerten und eine neue Grünanlage für Entspannung und Erholung zu entwerfen – und das ist gelungen. Das Konzept, den zweiten Grünring zu stärken, Naherholung zu finden, eine Verbindung zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern wird durch den 23 Hektar großen Dauerpark langfristig erhalten bleiben. Wo sonst Gewerbe- und Siedlungsbauten vorherrschen, dient die öffentliche Parkanlage als Frischluftschneise und verbessert das Stadtklima für mindestens 25 Jahre. Bevor die Parkanlage im Frühjahr 2022 öffnet, laufen noch die umfangreichen Rückbauarbeiten der temporären Ausstellungsbeiträge. Viele Bereiche, die Besucherinnen und Besucher während der Landegartenschau begeisterten, bleiben auf Dauer erhalten. Eine interaktive Übersicht der bleibenden Werte ist ab sofort unter ingolstadt2020.de/dauerparkanlage aufrufbar.

Der neuangelegte, 6.100 m2 große Landschaftssee war während der Gartenschau einer der Hauptanziehungspunkte. Umgeben von breiten Sitzstufen und barrierefreien Rampen ist der Landschaftssee auch für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer zugänglich. Mit einem Fassungsvermögen von 9.000 m3 und einer maximalen Tiefe von 3,30 m wird der See noch lange zur Abkühlung an heißen Sommertagen dienen. Im Süden der Parkanlage erschließt sich das Thema Wasser in Form von Wassergärten, die über Trittsteine, Düsen und Kaskaden erlebbar sind. Das Wasser verläuft über verschiedene Ebenen und Wasserhöhen und fasziniert nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und bietet ihnen einen geeigneten Lebensraum. Ein Teil der Wassergärten fungiert auch als vollbiologisches Reinigungssystem für den Landschaftssee. Zwischen Landschaftssee und Wassergärten liegt der über 3.200 m² große Wasserspielplatz. Mit Seilgängen, Netzbrücken, Trampolinen, Düsen und Wasserkanonen fordert die Anlage alle Kinder heraus den Wasserspielplatz zu erleben. Wenn das Wasser abgestellt ist, kann der Spielplatz auch bei kalten Temperaturen im Herbst und Winter bespielt werden.

Die Parkterrasse bildet das Zentrum der Parkanlage. Als Mittelpunkt des gesamten Geländes ist es unmöglich, diesen Bereich nicht zu erleben. Der zentrale Begegnungsort grenzt an den Landschaftssee und den Piussteg an, und bietet viele Möglichkeiten zum Sitzen und Verweilen. Als neuer Treffpunkt steht der Park für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zu Verfügung. Der autofreie Piussteg verbindet den Landschaftspark mit dem östlichen Piusviertel. An der höchsten Stelle ist die Brücke 5,5 m hoch und garantiert einen herrlichen Weitblick über das Gesamtgelände. Als Teil des Ingolstädter Radschnellwegnetzes trägt der Steg zu einer Erleichterung der Infrastruktur und Beschleunigung der Fahrten bei. Auch bei Nacht kann sich der Steg sehen lassen – sowohl im Handlauf als auch in den Stützenköpfen wurde eine effektreiche Beleuchtung verbaut.

Zwischen Feldern gelegen befindet sich mit der Apfelbaumwiese ein Ort der Entspannung. Die insgesamt 39 Apfelbäume bieten zahlreichen Tieren und Insekten Nahrung und Lebensraum. Auf der Apfelbaumwiese verteilte Spielskulpturen in Form einer Doppelhelix laden zum Entdecken und Entspannen ein. Das Kunstwerk „The Mirror“ von Christine Perseis hat die Stadt Ingolstadt erworben. Die blattförmige Skulptur, die zwischen Spielhügel und Apfelbaumwiese steht, spiegelt die Umwelt und die Umgebung wieder. Nachts wird das Kunstwerk ausschließlich vom selbst erzeugten Strom durch Solarmodule hinterleuchtet. Den höchsten Punkt der Dauerparkanlage markiert der Spielhügel im Norden. Er besteht aus zwei Hügeln, die über einen Fußgängersteg miteinander verbunden sind. Unterhalb können Kinder mit und ohne Handicap toben: ein mit Rollstuhl befahrbares Trampolin, Seile zum Hangeln, ein kugelig angelegter Spielbereich mit federndem Bodenbelag, ein Guck-Rohr und Trichtertelefone ermöglichen ein Spielerlebnis für Alle.

In den Partnerstadtgärten findet sich auch zukünftig traditionelle und innovative Gartenkunst aus aller Welt. Die sechs Partnerstädte haben ihre Gärten jeweils selbst geplant, um ein Stück ihrer Heimat nach Ingolstadt zu bringen. So zeigt der Garten der Stadt Kragujevac die Form eines traditionell serbischen Teppichs, im Garten des russischen Moskaus ist die radialringförmige Struktur der Stadt zu bewundern. Kirkcaldy hat seinen Garten in Anlehnung an die schottische Nationalflagge und -blume angelegt, der Garten aus Murska Sobota ist dem dortigen Stadtpark nachempfunden. Die Stadt Foshan zeigt traditionelle Skulpturen und Bauweisen aus China, das polnische Opole präsentiert mit seinem Garten sein bekanntes Amphitheater. Die AUDI AG, Hauptsponsor der Landesgartenschau Ingolstadt, kaufte für den neuen Landschaftspark das Werk „Entfaltung im Raum“ von Reinhard Scherer an. Das fast sieben Meter hohe Kunstwerk aus Cortenstahl ist im südlichen Geländeteil platziert und greift die Formensprache der Planung des Gartenschaugeländes auf.

Ebenfalls bleiben in der Parkanlage vorerst der Nachhaltigkeitsparcours, welcher an elf Stationen u.a. über die Themen Nachhaltigkeit, Mobilität und Energie informiert, der Garten des Igels Hortus Ericii, sowie das Weidentipi des Beitrags des Bund Naturschutzes Kreisgruppe Ingolstadt erhalten. Auch die Anlage des Beitrags des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz bleibt bestehen, hierfür ist die Verpachtung an einen örtlichen Imkerverein geplant. In den Gärten der Region werden weiterhin die Gemeinsamkeiten und die Vielfalt der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a.d.Ilm und der Stadt Ingolstadt präsentiert, und auch der Aktionsplatz mit seinen Gräserbeeten, die LifePark Max Workout Station sowie der Grillplatz des Rotary Clubs Ingolstadt können künftig genutzt werden.

Text: Landesgartenschau Ingolstadt

Fotos: Johann Hinrichs

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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