Kultur

Blaskapelle Übersee-Feldwies in Kuchl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Musikkapelle Kuchl aus dem Salzburger Land feierte am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Am Festsamstag waren befreundete „Außerbezirks-Kapellen“ geladen, um an Festakt und Festzug mit Defilierung teilzunehmen und anschließend gemeinsam im Zelt zu feiern.

Der Einladung unserer Freunde aus dem Tennengau sind wir gefolgt und die Blaskapelle Übersee-Feldwies reiste standesgemäß mit dem RVO MozartExpress ins Salzburger Land.
Am Festplatz angekommen wurde zunächst die Labstation (Verpflegung mit Kaiserbier und Fleischkässemmeln) hinter der Haupttribüne am Kuchler Fußballstadion, direkt an der Salzach, aufgesucht. Nachdem hier nach und nach alle Gastkapellen, aus ganz Österreich und aus Bayern, eingetroffen waren, begann die Aufstellung zum Festakt. Registerweise nahmen die rund 500 Musikanten vor der Tribüne Aufstellung – nach der Ansprache des Bürgermeisters, wurde der Kommandant des Schützenkorps Kuchl, eine Traditionsformation in Kaiserjäger-Adjustierung, beauftragt, den Vereinsobmann den Festakt beginnen zu lassen. Bestätigend erwiderte dieser „Jawoll, mit dem Festakt beginnen!“ – zackig ging es dann, für uns ungewohnt, weiter: 500 Musikantinnen und Musikanten wurden mit „das Ganze, hab Acht“ in Stellung gerufen – „das Ganze ruht“ beendete den militärisch-angehauchten Teil und der Kuchler Kapellmeister leitete das Gesamtspiel ein. Speziell arrangierte Kirchenstücke, gespielt von einem riesigen Orchester, sorgten für Gänsehautstimmung. Nachdem der Ortspfarrer den kurzweiligen Wortgottesdienst beendet hatte, erklang noch der Schönfeld-Marsch von Carl Zierer, damaliger Kapellmeister der Hoch- und Deutschmeister.

Der Abmarsch aus dem Stadion gestaltete sich auch sehr zackig, wofür die österreichischen Stabführer ja weithin bekannt sind. Die Blaskapelle Übersee-Feldwies stand dem aber in keiner Weise nach und führte im vorderen Block einen Zug mit den Kuchler Handböllerschützen an. Mit dem Regimentsgruß-Marsch am Marktplatz von Kuchl angekommen, wurde mit der Defilierung für Gastgeber und Ehrengäste die Ehrenbezeigung durchgeführt. Nach Auflösung des Zuges bezog man umgehend Quartier im Zelt und labte sich an Hendl und an einigen Halben Kaiserbier. Der Festausklang im Zelt wurde von der hervorragenden Musikkapelle Längenfeld aus dem Ötztal gestaltet. Die Tiroler hatten hochkarätige Blasorchester-Arrangements, aber auch Bierzelt-Klassiker im Programm. Bei Vogelwiese, Böhmischer Traum, aber hauptsächlich bei den österreichischen „Hymnen“, wie dem Rainer-Marsch, war die Stimmung, auch bei den Bezirkskollegen aus Teisendorf und Thundorf/Straß, am Siedepunkt angelangt.  Mit der Musikkapelle Kuchl, die größte Salzburger Musikkapelle, sind wir Überseer seit Jahren freundschaftlich verbunden. Doppelkonzerte und gegenseitige Besuche bezeugen dies. Bei diesem feierlichen Anlass überreichten Überseer Dirigent und Vorstände einen Holzbanz’n Augustinerbier als Gastgeschenk und luden die Obmänner, die Kapelle und die Festgesellschaft zum Musikfest 2025 nach Übersee ein. Einige Kuchler Vereine werden wohl dieser Einladung auch folgen – freut euch auf ein buntes Musikfest im Juli 2025!

Bericht: Die Vorstandschaft  – Fotos: Wolfgang Gasser, Musikverein Übersee-Feldwies


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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