In der Kreistagssitzung am 11. September wurde auf Antrag der Freien Wähler um Landtagsabgeordneten Josef Lausch ein Antrag zur Schaffung einer hauptamtlichen Stelle eines Biber-Beauftragten im Landratsamt behandelt. Das Ziel des Vorschlags der Freien Wähler war es, auf Schadensfälle schneller zu reagieren und dem Thema generell mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Allerdings wurde der Vorschlag mit 53 zu 6 Stimmen abgelehnt.
Die Mehrheit des Kreistages möchte versuchen, diese Aufgabe weiterhin mit Ehrenamtlichen zu bewältigen. Dennoch war Martina Eisgruber von der Unteren Naturschutzbehörde dankbar, dass durch den Antrag das Thema Biber in einer größeren Öffentlichkeit behandelt wird. Die Suche nach ehrenamtlichen Biber-Beauftragten gestaltet sich schwierig. Das Landratsamt bietet kostenlose Kurse für Interessierte an, die als Biberbeauftragte ehrenamtlich für 9 Euro in der Stunde für das Landratsamt tätig werden wollen. Die Schwerpunkte der Tätigkeit eines Biberbeauftragten liegen in der Prävention und Schadensaufnahme. Die Entnahme werde nur als Ultima Ratio eingesetzt. Generell wünscht sie Frau Eisgruber, dass man bei dem Thema stärker gemeinsam an einem Strang zieht. Übrigens kann der Biber einen wertvollen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.
Der Landtagsabgeordnete Wast Friesinger (CSU) äußerte den Wunsch, dass sich insbesondere mehr Landwirte als Biberbeauftragte melden sollen.Neben den großen wirtschaftlichen Schäden für Betriebe werden auch Privatpersonen einmalig mit bis zu 150 Euro – etwa für Obstbäume – entschädigt. Kritisch sieht Sepp Hofer (Freie Wähler) Umsiedlungsmaßnahmen. So wurde ein im Landkreis gefangener Biber mit dem Flugzeug nach Griechenland geflogen und dort ausgesetzt.Bei den Biber-Entnahmen liegt der Landkreis Rosenheim im Vergleich mit anderen Landkreisen im oberen Drittel. Hier wäre nach Rücksprache von Josef Lausch mit Umweltminister Thorsten Glauber noch Luft nach oben. Eine genaue Festlegung der 10 % Grenze kann jedoch erst nach einem Monitoring gesichert festgelegt werden, das derzeit nicht vorgesehen ist.
Bericht: Nepomuk Poschenrieder – Archiv-Foto: Rainer Nitzsche (Biber auf dem Samerberg – 2017)