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BGL: Verkehrswacht gibt Tipps zum Schulweg

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Verkehrswacht und AOK setzen sich auch in diesem Jahr gemeinsam für mehr Sicherheit am Schulweg ein und statten Erstklässler aus 19 Schulen im Landkreis Berchtesgadener Land mit reflektierenden Überwürfen aus.

Die Zahl der Schulwegunfälle ist im Pandemiejahr 2020 deutlich gesunken. Laut bayerischer Verkehrsunfallstatistik gingen sie – vor allem wegen des Homeschoolings – um ein gutes Drittel (36,7 Prozent) zurück. „Damit der Schulweg sicher bleibt und noch sicherer wird, brauchen gerade Erstklässler in den ersten Schulwochen Unterstützung, um sich an den Straßenverkehr zu gewöhnen“, so Evelyn De Marco-Maier  Beiratsvorsitzende der AOK in Bad Reichenhall. Die ABC-Schützen müssen häufig mit einem neuen Schulweg zurechtkommen, der gerade bei Dunkelheit und in der Dämmerung besondere Gefahren birgt. „Mit einer Warnweste und Reflektoren lässt sich die Sichtbarkeit erhöhen und so das Unfallrisiko im Vergleich zu dunkler Kleidung halbieren“, sagt De Marco-Maier.

Daher stellt die AOK Direktion Bad Reichenhall in Kooperation mit der Landesverkehrswacht Bayern auch in diesem Jahr zum Schulstart 1150 reflektierende Sicherheitsüberwürfe für die Erstklässler in 19 teilnehmenden Schulen im Landkreis zur Verfügung.  Gemeinsam haben Verkehrswacht und AOK sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit im Straßenverkehr für Schulkinder zu erhöhen. „Die Kinder sollen so angezogen sein, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden können“, betont Peter Starnecker von der Kreisverkehrswacht Berchtesgadener Land. Die sogenannten Warndreiecke tragen wesentlich dazu bei, die Verkehrssicherheit zu fördern und Verkehrsunfälle zu vermeiden. „Wir freuen uns, wenn so der Schulweg gerade für die kleinsten und schwächsten Teilnehmer am Straßenverkehr sicherer wird und die Zahl der Schulwegunfälle weiter sinkt“, ergänzt Starnecker.

„Die Kreisverkehrswacht und alle Unterstützer leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit unserer Kinder“, betonte Landrat Bernhard Kern: „Wir alle sind gefordert, unsere Kinder so früh wie möglich auf die verschiedenen Verkehrssituationen vorzubereiten. Ich rufe daher nicht nur alle Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme auf, sondern appelliere auch an all jene, die mit den Kindern verschiedene Situationen des Alltages vorab trainieren können: also alle Eltern, Großeltern, Erziehungsberechtigte und Verantwortliche in der Kinderbetreuung.“

Die Verkehrswacht gibt Tipps für den Schulweg:

Den Schulweg planen, festlegen und üben

Kinder im Einschulungsalter nehmen häufig zum ersten Mal aktiv am Straßenverkehr teil. Ihnen fällt es schwer, Gefahren erkennen und als brenzlig einschätzen zu können. Eltern müssen deshalb beurteilen, ob ihr Kind bereit ist, den Schulweg schon allein gehen zu können oder nicht. Ist der Weg zu schwierig, weil das Kind dabei beispielsweise eine stark befahrene Straße überqueren müsste, sollte es noch eine Weile zur Schule gebracht werden.  Aber auch ein vermeintlich sicherer Weg zur Schule muss unbedingt mit dem Kind geübt werden.

Wie ein sicherer Schulweg aussehen sollte

  • Der sichere Schulweg ist nicht immer der kürzeste Weg. Lieber kleine Umwege machen, wenn dadurch die Sicherheit erhöht wird.
  • Wenn auf dem Weg die Überquerung einer Fahrbahn unvermeidbar ist, sollten Eltern eine Strecke mit einer sicheren Querungsmöglichkeit wählen, am besten mit einer Ampel oder von Schulweghelfern betreute Querungsstellen. Dies erleichtert es den Kindern sicher über die Straße zu kommen.
  • Unübersichtliche Kreuzungen können von Kindern der ersten Grundschulklasse nicht sicher bewältigt werden.

Schulweg üben und Regeln erklären

  • Der festgelegte Weg sollte mehrmals mit den Kindern abgegangen werden. Eltern sollten ihrem Kind erklären, welchen Weg es nehmen soll und welche kritischen Stellen zu beachten sind. Gehen sie den Weg zu der Tageszeit und an einem Wochentag, an dem auch das Kind zur Schule unterwegs sein wird.
  • Helfen kann es auch, den Schulweg mit vertauschten Rollen zu üben und das Kind die Eltern sicher zur Schule führen zu lassen. Unterstützen Sie das Kind mit Lob. Korrigieren Sie mit Geduld und geben Sie ein gutes Beispiel.
  • Kinder kennen zunächst keine Verkehrsregeln. Wichtig ist, dass sie diese lernen: Unmittelbar vorm Überqueren der Straße heißt es: nach links, nach rechts und wieder nach links schauen.
  • Beim Überqueren der Straße ist es wichtig, den Verkehr im Blick zu haben. Das gilt auch, wenn man die Straße an einer Ampel oder über einen Zebrastreifen überquert.
  • Wenn das Kind den Weg zur Schule alleine schon gut bewältigt, sollte man das als Eltern dennoch regelmäßig in zeitlichen Abständen verdeckt kontrollieren. Hält sich das Kind an die Vorgaben und wählt den festgelegten Weg? Wenn nicht, sollten Eltern ihr Kind behutsam an die Vorgaben erinnern und erklären, welche Gefahr droht, wenn es sich nicht an die Vereinbarung hält.
  • Und denken Sie immer daran: auch der Rückweg muss geübt werden!

Bericht  LRA Berchtesgadener Land

Foto: AOK – Die Erstklässler der Grundschule St. Zeno in Bad Reichenhall zeigen stellvertretend für die Schüler von 19 teilnehmenden heimischen Schulen ihre neuen Sicherheitsüberwürfe. Ausgiebig bewundert wurden sie von (von links) Rektorin Petra Ager, dem Verkehrswacht-Vorsitzenden Peter Starnecker, der AOK-Beiratsvorsitzenden Evelyn De Marco-Maier sowie Landrat Bernhard Kern.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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