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BGL stärkt berufliche Bildung

Veröffentlicht von Christina Rechl

Landkreis stärkt berufliche Bildung – Kreistag genehmigt Entwurfsplanung für das Staatliche Berufliche Schulzentrum Berchtesgadener Land Freilassing

Berchtesgadener Land. Beste Möglichkeiten für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Region zu schaffen, ist das erklärte Ziel des Landkreises Berchtesgadener Land. Denn davon profitieren nicht nur die Auszubildenden, die Unternehmen und Handwerksbetriebe, sondern alle Bürgerinnen und Bürger in der Region. Der Neubau des neuen Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Berchtesgadener Land Freilassing (BSZ) stärkt die Bedeutung als Bildungsregion über die Landkreis- und Landesgrenze hinaus. Am Freitag konnte ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Umsetzung gegangen werden: Der Kreistag hat die vorgestellte Entwurfsplanung genehmigt.

Das BSZ bietet den Schülerinnen und Schülern in der Region ein breit gefächertes Angebot von der Berufsvorbereitung und -integration über Ausbildungsberufe im dualen System im handwerklichen, kaufmännischen und gastgewerblichen Bereich bis hin zur 3-jährigen Berufsfachschule und zur Berufsschule-Plus zum Erwerb der allgemeinen Fachhochschulreife. Die Fachakademie für Sozialpädagogik erweitert das Spektrum und bereitet auf den Eintritt in eine gehobene Berufslaufbahn vor. Eingebunden ist das BSZ in ein enges und gut gepflegtes Netzwerk von Ausbildungsbetrieben, Kitas, Grundschulen und weiteren vielfältigen Partnern.

Der Wandel und die Weiterentwicklung vieler Berufsfelder erfordern einen modernen, handlungsorientierten Unterricht, der Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Um das neue Unterrichtskonzept umsetzen zu können, braucht es geeignete Räumlichkeiten, in denen die Fachkräfte des Berchtesgadener Lands von morgen ausgebildet werden.

In der bestehenden Schule fehlen gegenwärtig ca. 5.000 m² Unterrichtsfläche, wie aus dem mit der Regierung von Oberbayern abgestimmten Raumprogramm hervorgeht. Mit der nun vorliegenden Planung wird das Staatliche Berufliche Schulzentrum Berchtesgadener Land Freilassing bis zum Jahr 2030 ein Ort der Begegnung junger Menschen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft.

Für die Fachbereiche Bautechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Holztechnik, Körperpflege und Berufsvorbereitung wird im Bauabschnitt 1 ein gemeinsames dreigeschossiges Hauptgebäude mit drei Werkhallenbereichen errichtet. Jeder Ausbildungsbereich befindet sich in einem eindeutigen, definierten Baukörper, ermöglicht eine bessere Identifizierung der Schüler mit der Ausbildungsstätte und trägt somit auch zum störungsfreieren Ablauf des Schulbetriebs bei. Im Werkstätten-Bereich werden durch die Neustrukturierung der Arbeitsplätze die Sicherheit und die Arbeitsabläufe angepasst. Die duale Ausbildung bildet eine unentbehrliche Stütze zur Deckung des Bedarfs an Fachkräften für die gesamte Wirtschaft des Berchtesgadener Lands.

Das ebenfalls dreigeschossige Gebäude im späteren Bauabschnitt 2 wird den Bereich Gastronomie und Hotellerie – mit der Staatlichen Berufsfachschule für gastronomische Berufe (FAGO) und der Staatlichen Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement (Youtou) – und die entsprechenden Küchen- und Restaurantbereiche beherbergen. Die Berufsfachschulen bieten wichtige Voraussetzungen für den Eintritt ins Berufsleben. Im Falle der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement mit der Möglichkeit einer Doppelqualifizierung gibt es in Freilassing eine sehr gute Antwort auf die Angebote der österreichischen Nachbarn. Ebenfalls Platz in diesem Gebäude findet die neu gegründete Fachakademie für Sozialpädagogik. Die Fachakademie ist ein unverzichtbarer Zubringer zum Arbeitsmarkt angesichts der personellen Lage in den Kitas, Grundschulen und Einrichtungen der Jugendhilfe. Als Ganztagsbildungseinrichtung stellt sie hohe Anforderungen an die Räumlichkeiten.

Barrierefrei und nachhaltig
Die Gebäude werden mittels Luft-Wärme-Pumpen auf den Dachflächen der jeweiligen Gebäude, sowie einer Gastherme (nur in Bauteil 1) für den Spitzlastbereich beheizt. Die Leistung der Heizungsanlage ist so groß gewählt, dass auch das weiter bestehende Bauteil B – mit Räumen für die Verwaltung, Aula mit Mensa und den Fachbereich Wirtschaft – sowie die anliegende Realschule mit angeschlossen werden können. Die Dächer werden begrünt und vollflächig mit PV-Modulen belegt. Außerdem werden für die Holzfassade ausschließlich heimische Hölzer verwendet. Für die Wasserversorgung der Sanitäreinrichtungen wird auch auf Regenwasser zurückgegriffen. Alle Gebäude werden mit einem ebenerdigen Zugang und einer Aufzugsanlage barrierefrei erschlossen. Auch bei den Rampen in den Außenanlagen wir auf eine barrierefreie Ausführung geachtet. Pro Gebäude ist am Foyer und nahe dem Aufzug eine behindertengerechte WC-Anlage vorgesehen.

Mehr als nur Schule
Neben einer funktional optimierten Schulanlage sind weitere Ziele die Verknüpfung des zukünftigen Schulcampus und des Stadtteils, die Anbindung an die bestehende Infrastruktur und die Nutzbarmachung von Freiflachen und Veranstaltungsbereichen für die Allgemeinheit.

Der zentrale Campusplatz fungiert dabei als zentraler Treffpunkt und grüne Mitte der neuen städtebaulichen Struktur. Die nördliche Hälfte präsentiert sich als platzartiger Freiraum, der als Bewegungs- und Aufenthaltsflache dient. Die südliche Hälfte bietet sowohl Verweilqualität als auch ökologische Funktionen. Nach Süden öffnet sich der Campusplatz, grenzt dort an die bestehende Sportinfrastruktur der Realschule an und bildet so eine große zusammenhängende Freifläche mit unterschiedlichen Nutzungen. Die Haupterschließung des Campus für den Individualverkehr erfolgt weiterhin von Norden, über die Georg-Wrede-Straße. An deren Ende befindet sich ein großer bestehender Parkplatz, der für die Schule zur Verfügung steht. Die Planung berücksichtigt die Ersatzneubauten der Bauteile eins und zwei, deren Ausführung in zeitlich getrennten Bauabschnitten erfolgt, sowie die Abbrüche der Bestandsgebäude Bauteil C und A. Im Bauteil B werden einige Umnutzungsarbeiten vor allem im Untergeschoss stattfinden. Außerdem wird eine Brücke zur barrierefreien Erschließung des Bauteils B errichtet.

So geht es weiter
Der nächste Schritt wird nun die Erarbeitung der Genehmigungsplanung inklusive Einreichung des Bauantrags zum Jahreswechsel 2024/2025. Dann beginnt die Ausführungsplanung inklusive Ausschreibung und Vergabe der ersten Bauleitungen für den Neubaukörper des Bauteils 1, sodass mit einem Spatenstich in der 2. Jahreshälfte 2025 gerechnet wird. Das Modulgebäude für die Fachakademie für Sozialpädagogik kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 der Schule zur Nutzung übergeben werden.

Foto & Text: Landkreis BGL

 

 

 

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Christina Rechl

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