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BGL: Familienforum der Familienförderstelle

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das Familienforum des Landratsamtes ist ein Projekt der Familienförderstelle, das Familien im Landkreis die Möglichkeit bietet, sich über verschiedene familienrelevante Themen zu informieren. Verantwortlich für das neue Konzept und die Organisation ist Alexandra Horneber, die kürzlich die Diplompädagogin für Kindergarten und Grundschule Lisa Wagner als Referentin in das Pfarrzentrum St. Severin eingeladen hat.

Wagner hat die Vision, dass Kinder es lernen können, die vielfältigen Herausforderungen des Lebens gut zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Den Grundoptimismus könne man trainieren wie einen Muskel, ist sie überzeugt. Dazu hat sie verschiedene Spielsachen mitgebracht, um die Kinder dort abzuholen, wo sie sich wohlfühlen: einen Zauberstab, eine Krone, die man richten und weitermachen kann, auch wenn man hingefallen ist. Mit Hilfe von Bildkarten mit Daumen nach oben oder nach unten erklärte Lisa Wagner den Kindern, dass sie entscheiden können, ob sie sich ärgern wollen oder nicht. Zumindest können sie sich fragen, was sie tun können, damit es ihnen wieder gut geht. Mutmacherkarten sollten den Kindern positive Handlungsmöglichkeiten und Denkmuster aufzeigen. Ein Atemball half beim bewussten Atmen, um Wut und Aufregung einzudämmen. Den zauberhaften Klang eines Glockenspiels durfte jedes Kind einzeln genießen. Sogar eine Fantasiereise an einen Ort, wo sie besonders glücklich waren, durften die Kinder machen. Bewusst angenehme Gefühle wahrzunehmen und sie im Körper zu speichern – das war möglicherweise auch für die anwesenden Mamas ein hilfreicher Vorschlag.

Auch die Methode, einen Schritt nach rechts und einen weiteren nach vorn zu machen, um bewusst ein Gefühl ins Positive zu verändern, durften die Kinder ausprobieren, ebenso wie die Klopftechnik, mit der gute Gefühle herbeigeklopft werden können. Lächeln, um dem Gehirn die Botschaft zu vermitteln, dass es mir gut geht (und damit Botenstoffe zu aktivieren) kann genau so gut funktionieren, wie eine Armbewegung nach oben mit „Yes“ zu bestätigen. Es gebe viele Dinge und Beschäftigungen, mit denen man sich positiv aufladen könne. Die Referentin ließ die Kinder Beispiele dazu aus ihrem Leben finden. Abwechselnd durften sie durch gelbe und schwarze Brillen schauen, um bewusst den einen oder anderen Standpunkt zu einer Situation einzunehmen. Wie kann ich zum Beispiel schlechtes Wetter trotzdem genießen? Besondere Freude hatten die Kinder, als die Mamas sie nach Bildvorstellungen – Sonnenstrahlen, Regentropfen, Hagelkörner, Blitz und Donner oder Wind – massieren durften. Es ging auch um Angst und Mut und um ganz viel Fantasie, als sich jedes Kind ein Spielzeugtier aussuchen und über dessen besondere Stärken sprechen durfte. Damit die Mamas dies zu Hause weiterführen können, erhielten alle eine Zusammenstellung der Methoden, die für ganz verschiedene Situationen hilfreich sind.

Achtsamkeitsübungen, das Nutzen von Herausforderungen als Chancen zum Wachsen, positive Denkmuster, sichere Beziehungen und Bindungen, ein starkes Selbstwertgefühl und Problemlösungsfindung – diese Kompetenzen sind für alle Menschen wertvoll. Und wenn bereits Kinder dies lernen dürfen, könnte das zu einer positiven Veränderung der gesamten Gesellschaft führen.

Mehr Info zum Familienforum: www.lra-bgl.de/Jugend, Familie&Soziales/Familienförderung/Familienforum  –   Info zum aktuellen Thema: www.ichgluexkind.de

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka

2247: Aufstehen, Krone richten und weitermachen: Wie das leicht gehen kann, lernen die Kinder bei Lisa Wagner.

2249: Fühle ich mich schlecht oder gut? Die Kinder lernen, dies zu entscheiden.

2250: Achtsamkeit beim Atmen mit dem Atemball


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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