Ein farbenfrohes Bild gaben sieben Kinder- und Jugendgruppen des Bayerischen Waldgaues im Bezirk Straubing-Bogen ab, als diese beim Bezirksjugendtag den Waidlersaal des Gasthauses Bayerwald in St. Englmar mit Leben füllten und die Gemeinschaft pflegten. Die verantwortungsvolle Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist zu einer Hauptaufgabe der Trachtenvereine im Gau geworden. Nicht Bühnenreife war das oberste Gebot, sondern einfach, die Freude an Lied, Musik und Tanz zu bewahren und für ihr Publikum darzubieten. Die über 100 jungen Nachwuchstrachtler konnten sich über einen mangelnden Zuspruch von Zuschauern nicht beklagen, denn Eltern sowie Großeltern verfolgten gespannt die Auftritte ihrer Sprösslinge.
Mit einem flotten Marsch verschafften sich die beiden Musikanten Sascha Helmbrecht (Akkordeon) und Theresa Preckwinkel (Gitarre) vom Trachtenverein Bogen (Niederbayern-Gau) Gehör, bevor Alfons Venus, Vorsitzender des ausrichtenden Heimat- und Volkstrachtenvereins St. Englmar alle Gäste willkommen hieß. Sein besonderer Gruß galt 2. Bürgermeister und Kreisrat Andreas Aichinger, Frater Markus Neuhoff, Landrat Josef Laumer sowie Gauvorsitzenden Andreas Tax mit seiner Mannschaft. „Es steckt viel Men- bzw. Frauenpower hinter dieser Veranstaltung“, vermutete Andreas Aichinger, der ein schönes Miteinander wünschte. Trachtenvereine seien eine sehr gute Schule fürs Leben, weil man weiß, dass die Kinder hier gut aufgehoben sind, verkündete er überzeugt. „Schön, dass ihr da seid, denn die Zukunft hier herinnen seid ihr“, so Landrat Josef Laumer. Seine Bitte war, die Kultur weiterzutragen in die Zukunft, denn Tradition, Kultur und Brauchtum gehören einfach dazu. Auch Gauvorsitzender Andreas Tax freute sich über den gut gefüllten Saal mit den jungen Akteuren. „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht“, zitierte er den ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss.
Mit dem figurenreichen Auftanz begann das abwechslungsreiche Programm, in dem die Kinder und Jugendlichen des gastgebenden Vereins St. Englmar zusammen mit „Dö gmüatlichen Perlbachtaler“ Hunderdorf, dem HVTv Kollnburg, Heimatverein Loitzendorf, der Bezirksjugendgruppe SR-Bogen (Hunderdorf, Loitzendorf und St. Englmar), der ARGE-Tanzgruppe SR-Bogen und der Gaujugendgruppe des Bayerischen Waldgaues ihr Können in Musik, Gesang, Theater und Tanz zum Besten gaben. Bravourös führte Bezirksjugendleiterin Kerstin Bindl durch den über zweistündigen Nachmittag mit seinen 30 Programmpunkten.
Überliefertes Brauchtum brachten die Kinder und Jugendlichen mit Tänzen wie s’Feuerhäusl, Es geht nichts über die Gemütlichkeit, Hans bleib do, Ennstaler Polka, Siebenschritt, Salzburger Dreher, Zipfe Adam, Sternpolka, Kreuzpolka, Zigeunerpolka, Fingerlpolka, Klapptanz, Mexikanischer Walzer, Marschierpolka, Druck no zua, Kuckuckspolka, Kaiserlandler, Spinnradl, Kikeriki, Schusterpolka oder Topporzer Kreuzpolka aufs Parkett. Mit der lustigen Theatereinlage „Männer hamd koa Gfui“ nahmen Manuela und Michael Aumer von der Hunderdorfer Jugend diejenigen Kartenspieler auf die Schippe, die nur merken, dass ihre Frau weg ist, wenn gleichzeitig der vierte Mann beim Schafkopf fehlt. Die Jugend aus Kollnburg hatte zum Lied „Hans, wo duast denn du do“ passende Plakate vorbereitet. Die Kinder- und Jugend-Glöcklergruppe erfreute u. a. mit dem „Zellertal-Lied“. Fünf Paare ab 14 Jahren aus verschiedenen Vereinen bildete die Gaujugendgruppe unter Bezirksjugendleiter Andreas Zaglauer (REG). Sie brachten gekonnt den Webertanz und die Feuerwehr-Polka zur Aufführung. Nach erst einer erfolgten Tanzprobe zeigte die neugegründete Bezirksgruppe SR-Bogen fulminant den Mexikanischen Walzer.
Zum Schluss überreichten 2. Gaujugendreferentin Petra Eggersdorfer und Bezirksjugendleiterin Kerstin Bindl an die Vereinsjugendleiter Süßwaren für die nächste Gruppenstunde sowie einen Anstecker für jeden Teilnehmer. Der Button, der bei jedem Bezirksjugendtag ausgegeben wird, hat inzwischen Sammlerwert erreicht. Zum Abschluss tanzten alle Trachtler gemeinsam die bei den Jugendlichen sehr beliebte „Topporzer Kreuzpolka“.
Bericht und Fotos: Regina Pfeffer