Die Verbesserung des Lebensraumes der Fische in der Prien und im Chiemsee ist nicht nur für die Fischer von zentraler Bedeutung. Auch der Bezirk Oberbayern mit seiner Fachberatung Fischerei sowie das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und die Flussmeisterstelle Rosenheim sind an diesem Thema interessiert. Dies zeigte sich bei einem Vorort-Termin, zu dem der Verein Fischereiverein für Kinder und Jugendliche Prien e.V. eingeladen hatte. Der Gesprächs-Austausch war auch gleich mit einer Besatzaktion durch Kinder und Jugendliche des Fischereivereins Prien verbunden.
Zu diesem Termin in und an der Prien hatte die Fischereifachberatung des Bezirks Oberbayern mit Dr. Bernhard Gum rund 4.000 junge Seeforellen aus dem Bruthaus des Bezirks am Tegernsee mitgebracht. Bezirkstagspräsident Josef Mederer, der in Begleitung von Bezirksrat Sebastian Friesinger am Dialog mit den Fischern und Wasser-Zuständigen teilnahm, bezeichnete die Aktion des Vereins im Hinblick auf Umweltschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit beispielhaft und er sagte dazu: „Wenn Kinder und Jugendliche weg vom PC und hinaus in die Natur kommen und dabei auch noch eine sinnvolle Beschäftigung ausüben, dann ist das mehr als lobenswert. Loben will ich auch die Ehrenamtlichen des Vereins, die die Fischerei massiv unterstützen und auch die Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt im Sinne einer guten und gemeinsamen Gewässerwirtschaft ist vorbildlich“. Roland Kempf, Zweiter Vorsitzender des Priener Fischereivereins freute sich in seiner Begrüßung auch namens des Ersten Vorsitzenden Oliver Besendorfer, dass mit Jörg Schönwälder, Dr. Wolfgang Bachleitner und Dr. Fritz-Joachim Hornschuch beziehungsweise mit Florian Kirchmaier und Thomas Lex aktive Prien- und Chiemsee-Fischer zugegen waren. Diese begrüßten das Brutboxen-Projekt ganz ausdrücklich, zumal ihre Fische in der Natur mit dem Kormoran und mit dem Fischotter zwei Feinde haben. Nach dem Grundsatz der Fischereiwirtschaft, dass der Fischnachwuchs so klein wie möglich und so groß wie nötig erstmals ins fließende Wasser kommt, wurden die jungen Seeforellen an verschiedenen Plätzen von der Fischereijugend ins Wasser gebracht. Nach etwa einem Jahr wandern die Seeforellen über die Prien in den Chiemsee und von dort kehren sie dann zum Laichen wieder zurück in die Prien. Wie Prien-Fischer Jorg Schönwälder weiters informierte, wurden entlang der Prien durch ihn und seine Mit-Berechtigten in sieben Boxen rund 30.000 Bachforellen-Setzlinge aus dem Lehrbetrieb Lindbergmühle (Bayerischer Wald) ausgesetzt.
Der Priener Fischereiverein – fördernde Mitglieder willkommen
Wie Roland Kempf vom Priener Fischerei dankbar erwähnte, haben sich die Hochwasserschutz- und Regulierungsmaßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim in und entlang der Prien in den letzten Jahren zugunsten der Fischerei ausgewirkt. Der Verein, der selbst kein eigenes Fischgewässer hat, hat rund 40 Mitglieder, wobei zwei Drittel Kinder und Jugendliche sind. Mit diesen wird ganzjährig in Theorie und Praxis die Freizeit gestaltet, der Nachwuchs bekommt auch einen Zuschuss für eine Jahresfischereikarte auf dem Chiemsee. „Unsere Arbeit geschieht im Stillen, über weitere erwachsene Fördermitglieder würden wir uns natürlich freuen“ – so die Vertreter des Fischereivereins Prien (nähere Informationen: www.fischereiverein-kiju-prien.de). Im übrigen – so Fischereifachberater Dr. Bernhard Gum – gibt es in ganz Bayern rund 300.000 aktive Sportfischer mit stark steigender Tendenz.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Projekttag für die Fischerei in der Prien und auf dem Chiemsee beim Anwesen Kempf an der Prien.
- An der Prien: junger Fischereivereinsnachwuchs mit Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Bezirksrat Sebastian Friesinger
- Im Dialog: Josef Mederer mit Roland Kempf
- Im Dialog von links: Chiemseefischer Thomas Lex und Florian Kirchmaier mit Josef Mederer (dahinter Bezirksrat Sebastian Friesinger).
Weitere Informationen: www.fischereiverein-kiju-prien.de
