Ob Kunst, Literatur, Musik oder Film: Der Bezirk Oberbayern fördert Projekte aus allen Kultursparten. Rund 1,9 Millionen Euro haben der Kultur- und der Bezirksausschuss des Bezirkstags jetzt für die Förderung der Kultur in Oberbayern im laufenden Jahr zur Verfügung gestellt – darunter etliche inklusive Veranstaltungen und Jugendprojekte.
„Auch in Zeiten, in denen wir alle sparen müssen, ist es dem Bezirk Oberbayern ein Anliegen, die Kultur in Oberbayern zu unterstützen. Gerade auch nach der Corona-Pandemie, die in der Kulturlandschaft so viel Schaden angerichtet hat“, sagt Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger zu den Förderungen des Bezirks.
Die größte Summe fließt auch heuer mit rund 554.000 Euro in die Landeshauptstadt München. So geht der maximal mögliche Zuschuss von jeweils 15.000 Euro dieses Mal gleich an mehrere Tanzprojekte, darunter das internationale Tanzfestival THINK BIG, die Performance-Reihe depARTures des Vereins Tanzbasis mit Gastspielen internationaler Künstlerinnen und Künstler und an das Festival Tanzwerkstatt Europa für Workshops und Performances. Im Rahmen der Tanzwerkstatt ist eine generationenübergreifende Tanzaufführung zum Thema Trauma geplant, die ebenfalls mit 8.700 Euro unterstützt wird. Gefördert wird aber auch das klassische Genre. So fließen jeweils 15.000 Euro an die Kammeroper München für die die Oper „Die Weiße Dame“ von François-Adrien Boieldieu, an das Jewish Chamber Orchestra für Aufführungen von Werken jüdischer Komponistinnen und Komponisten und an die Konzertreihe schwere reiter mit dem Education-Projekt Jugend komponiert. In den Genuss einer Förderung kommen aber auch andere Sparten. Beispielsweise das interkulturelle und integrative Kinderzirkusprojekt TRAU DICH, das der Bezirk Oberbayern mit 13.000 Euro unterstützt. Außerdem bekommt das AMUSEUM of Contemporary Art die Höchstsumme von 15.000 Euro für seine geplante Ausstellung über den Street-Art-Künstler Mark Jenkins – nur eines von zahlreichen weiteren geförderten Projekten in München.
An zweiter Stelle bei den Fördersummen folgt der Landkreis Rosenheim mit rund 129.000 Euro an Zuschüssen. Davon profitieren unter anderem überregional renommierte Veranstaltungen wie zum Beispiel die Wasserburger Theatertage, das Immling Festival oder auch die Opernfestspiele auf Schloss Amerang, die jeweils mit der Höchstsumme von 15.000 Euro unterstützt werden. Oder auch Filmevents wie die Nonfiktionale, das Festival des dokumentarischen Films in Bad Aibling, die rund 7.200 Euro bekommen, und die Musikfilmtage Oberaudorf mit rund 6300 Euro. Eine Förderung des Bezirks Oberbayern in Höhe von 4.200 Euro erhält aber beispielsweise auch das Europäische Zentrum für Zeitgemäße Metallgestaltung für seine 14. Internationale Biennale der Schmiede. Und den Verein LichtGestalten unterstützt der Bezirk für seine Konzertreihe mit inklusivem Zugang mit rund 13.000 Euro.
Auf Platz drei steht der Landkreis München, in den Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 91.000 Euro wandern. So gehen rund 12.000 Euro an das Meta Theater in Moosach für vier geplante Premieren und 10.000 Euro an das weithin bekannte Marionettentheater Unterschleißheim. Einen Zuschuss in Höhe von rund 9.000 Euro bekommt das Erzbistum München und Freising für das Gesamtkunstwerk Holy Place auf der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim.
Jubiläen in Garmisch-Partenkirchen
Gleich dahinter kommt an vierter Stelle der Landkreis Garmisch-Partenkirchen, in den rund 89.000 Euro fließen. Nutznießer mit dem Maximalzuschuss von 15.000 Euro sind neben dem weithin bekannten Kleinen Theater Garmisch-Partenkirchen auch die Richard-Strauss-Tage, die heuer den 75. Todestag des Komponisten begehen. Ein Jubiläum feiert auch das Weltmusikfestival Grenzenlos Murnau, das seit 25 Jahren besteht. Das Programm dazu fördert der Bezirk Oberbayern mit 5.600 Euro.
Ebenfalls rund 89.000 gehen vom Bezirk Oberbayern an den Landkreis Starnberg, in dem verschiedene hochkarätige Festivals und Kulturveranstaltungen stattfinden. Gefördert wird beispielsweise das Fünf Seen Filmfestival mit der Maximalsumme von 15.000 Euro. Mit rund 7600 Euro werden sowohl das Open-Air-Musikfestival Kulturspektakel Gauting als auch die Starnberger Musiktage bezuschusst. Und 8.000 Euro bekommt das KultCafé in Gilching für gleich drei Festivals: jeweils für Jazz, Rock und Blues.
Rund 83.000 Euro kommen in diesem Jahr Projekten in der Stadt Ingolstadt zugute. Mit 15.000 Euro wird das Georgische Kammerorchester für Konzerte in der Saison 2024 unterstützt. Der Simon-Mayr-Chor & Ensemble in Lenting wiederum bekommen rund 10.000 Euro für ein Konzert mit der Neuentdeckung einer Komposition von Johann Simon Mayr oder einem seiner Zeitgenossen. Und mit rund 8.000 Euro werden zwei inklusive Projekte des Fördervereins Besondere Menschen gefördert: die interaktive Performance „One-Hour-Experience“ und „Die besondere Modenschau“.
Mit rund 82.000 Euro wiederum ist der Landkreis Weilheim dabei. So gehen 15.000 Euro an das seit 2023 bestehende polliphonic Musik Festival, das in und um Polling zu Musikevents von Klassik über Jazz bis Techno einlädt. Für ihre Theaterproduktionen „Nathan der Weise“ und „Barfuß im Park“ fördert der Bezirk Oberbayern die Weilheimer Festspiele mit 12.800 Euro. Und das Popularmusik-Festival Böbing Open Air kommt in den Genuss eines Zuschusses in Höhe von 10.500 Euro.
Geld für Kulturzentren
Gleich mehrere Kulturzentren profitieren von den rund 81.000 Euro, die heuer in den Landkreis Traunstein fließen. So beispielsweise NUTS – die Kulturfabrik in Traunstein, die 15.000 Euro für ihr umfangreiches Programm erhält: von Kleinkunst und Kabarett bis zu Kinderprogramm. Rund 10.500 Euro fließen an die Theaterfabrik Traunreut, die ebenfalls ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine stellt. Und gleich mehrfach zum Zug kommt das Kultur- und Veranstaltungszentrum k1 in Traunreut. In der Summe fließen rund 13.800 Euro in Theater, Musik, Ausstellungen und mehr.
Auf eine Gesamtfördersumme von rund 70.400 Euro kommt 2024 der Landkreis Altötting, in dem unter anderem zwei Jugendtheaterprojekte gefördert werden. Zum einen das Junge Landestheater Bayern mit Sitz in Mühldorf a. Inn, das Astrid Lindgrens „Mio mein Mio“ inszeniert und seine Reihe „Tiefer in Geschichte(n) eintauchen“ weiterführen möchte. Hierfür gibt es 15.000 Euro vom Bezirk. Das Theater für die Jugend in Haiming wiederum plant mehrere inklusive Theaterprojekte, darunter „Peter Pan“ und „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ und wird dafür mit rund 14.500 Euro bezuschusst.
Die Kulturförderung des Bezirks Oberbayern ist eine freiwillige Leistung. Gefördert werden überregional bedeutsame Projekte in Oberbayern mit maximal zehn Prozent der Gesamtkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 15.000 Euro. Anträge für die Kulturförderung nimmt der Bezirk Oberbayern jeweils bis zum 31. Oktober für das Folgejahr entgegen.
Foto & Text: Bezirk Oberbayern