Erfreulicherweise normalisiert sich gerade der Alltag vieler Menschen nach fast zweieinhalb Jahren Coronapandemie. Auch in den Einrichtungen und Diensten für Menschen mit Behinderungen hält das vorpandemische Leben wieder Einzug. Der Bezirk Oberbayern ist deshalb seit dem 1. Juni 2022 zur regulären Finanzierung der Einrichtungen und Dienste zurückgekehrt. Diese war seit März 2020 durch umfangreiche Sonderregelungen ersetzt worden.
„Es freut mich sehr, dass auch die Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderungen zum normalen Alltagsleben zurückkehren können. Alle Menschen haben dies sehnlichst erwartet, und jetzt ist es endlich so weit, dass wir auf einen relativ unbeschwerten Sommer hoffen dürfen“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Für uns als Bezirk heißt das, dass wir die bisher gewohnte und bewährte Finanzierung reaktivieren können.“ Mit seinem Schutzschirm habe der Bezirk seit März 2020 sichergestellt, dass keine Einrichtung in existentielle Nöte geraten musste. „Damit hatten unsere Partnerinnen und Partner den Kopf frei, um die gewaltigen Herausforderungen engagiert und kreativ zu meistern“, so Mederer. „Und jetzt blicken wir gemeinsam nach vorne und kehren zur Normalität zurück – im Alltagsleben, aber auch finanziell.“
Die Regelungen zum Umgang mit den Auswirkungen der Coronapandemie sind daher nach Absprache aller Bezirke in ganz Bayern zum 31. Mai 2022 ausgelaufen. Mehraufwendungen, die wegen der Coronapandemie entstanden sind, können die Einrichtungen und Dienste seit 1. Juni nicht mehr automatisch geltend machen. Abweichende Regelungen gibt es nur noch, wenn es in einzelnen Einrichtungen zu einem größeren Coronaausbruch kommen sollte. „Selbstverständlich werden wir das Infektionsgeschehen und die damit verbundenen Auswirkungen weiter beobachten, um auf Veränderungen möglichst frühzeitig reagieren zu können“, heißt es dazu in einem Rundschreiben, das die Träger der Einrichtungen und Dienste Ende Mai erhalten haben.
Im Bezirk Oberbayern hatte der eigens gegründete Stab Versorgungsicherheit seit März 2020 intensiv mit den Einrichtungen und Diensten zusammengearbeitet und alle wegen der Pandemie erforderlichen Maßnahmen koordiniert. Zentral war unter anderem der Beschluss, die laufenden Kosten zu refinanzieren – unabhängig davon, ob die mit dem Bezirk vereinbarten Leistungen für Menschen mit Behinderungen tatsächlich oder in veränderter Form erbracht worden sind.
Bericht: Bezirk Oberbayern – Foto: Thomas Klinger