Natur & Umwelt

Bewässerungsteichwirtschaft im Klimawandel

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Frühjahrs- und Sommertrockenphasen treten immer ausgeprägter auf und führen dazu, dass landwirtschaftliche Kulturen bewässert werden müssen. Die Nahrungsmittelproduktion ist lebensnotwendig, gleiches gilt aber für die Ressource Trinkwasser. Grundwasservorräte müssen dringend geschont werden. Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) führt aus diesem Grund ein Forschungsprojekt zur Bewässerungsteichwirtschaft durch, das vom Landwirtschaftsministerium mit rund 500 Tausend Euro gefördert wird. „Der Klimawandel stellt uns vor immer neue Herausforderungen. Auch bei der Fragestellung, wie bringen wir unsere landwirtschaftlichen Kulturen durch Trockenphasen. Und genau hier können die Bereiche Teich- und Landwirtschaft eng zusammenarbeiten. Unsere Teichwirte werden somit auch zu Experten was Wasserrückhalt angeht. Die dezentrale Struktur zum Speichern von Wasser können wir hervorragend zur Bewässerung nutzen“, so Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich damit, Wasser im niederschlagsreichen Winterhalbjahr in naturnahen Erdteichen zu speichern, damit es anschließend in den trockneren Monaten zur Bewässerung in der Landwirtschaft verfügbar ist. So können allein durch 10 Zentimeter höhere Teichdämme pro Hektar Teichfläche 1 000 Kubikmeter mehr Wasser gespeichert werden. Hierzu können bestehende Fischteiche genutzt und vergrößert oder auch neue Teiche angelegt werden. Ziel ist es, kleine, dezentrale Bewässerungsverbünde zu schaffen. Die Bewässerungsteiche dienen dabei gleichzeitig aber auch der Aufzucht von Karpfen. Denn deren Aktivität am Teichboden sorgt für den Unterhalt und die Funktionsfähigkeit des günstigen und naturnahen Wasserreservoirs sowie für einen zusätzlichen Fischertrag. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für Landtechnik und Bauwesen werden dabei innovative Beregnungsmethoden getestet. „Wetterextreme führen nicht nur zu länger anhaltenden Trockenphasen, sondern auch zu lokalen Starkregenereignissen. Dieses Wasser kann ebenfalls in den Teichen abgefangen werden und mindert direkt den Hochwasserabfluss. Im Anschluss steht es zur Verfügung, wenn es zur intelligenten Beregnung gebraucht wird“, so die Ministerin.

Bericht und Foto: Bayerisches Landwirtschaftsministerium /Judith Schmidhuber/StMELF  –  Foto zeigt (v.l.n.r.) Staatsministerin Michaela Kaniber, Michael Holtschulze (Werkleiter The Lorenz Bahlsen Snack-GmbH), Martin Oberle (Projektleiter Landesanstalt für Landwirtschaft), Florian Stangl (Landwirt und gastgebender Betriebsinhaber) sowie Stephan Sedlmayer (Präsident Landesanstalt für Landwirtschaft).

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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