Sie ist knappe 100 Meter lang, etwa zehn Meter breit und 20 Meter hoch – die Wolfsschlucht von Neubeuern ist eine beeindruckende Natursehenswürdigkeit und ein beliebtes Ausflugsziel bei Wanderern, abenteuerlustigen Sportlern sowie Fotografen.
Hier, wo sich heute reizvolle Wanderwege die Landschaft entlang schlängeln, war einstmals der erste Beurer-Steinbruch. Abgebaut wurden der Haberkörndlstein und der Grünsandstein. Der Haberkörndlstein verdankt seine Bezeichnung dem spezifischen Aussehen. Im Querschnitt des Gesteins finden sich Gehäuse von Einzellern, die Getreidekörnern ähneln. Dieses Gestein wurde gerne bei Steinbauten verwendet und mitunter auch im Schlossturm des Neubeurer Schlosses verbaut. Dagegen eignete sich der Grünsandstein hervorragend für Mühl- und Wetzsteine. Mit dem Einsturz des Steinbruchs formierte sich die heutige Schlucht mit einer kleinen Durchgangshöhle. Bei einem Spaziergang durch die Wolfsschlucht kann man mit ein bisschen Glück auf einen Hochseilsportler treffen, der weit oben über der Schlucht auf einem Seil waghalsig balanciert. So hat hier auch der spätere Weltmeister im Slacklinen aus Brannenburg geübt, indem er über der Wolfsschlucht seine Slackline gespannt hat und darüber balanciert ist – ohne Sicherung.
Das einzigartige Felsmassiv ist zugänglich von Osten (Parkplatz Gemeindeamt), hier der Abzweigung „Philomenakapelle“ nach rechts folgen, oder über die Schlosstreppe am Marktplatz neben der Bäckerei.
Beitrag: Tourismusverband Chiemsee-Alpenland – www.chiemsee-alpenland.de
Fotos: Karin Wunsam