Zimperlich durfte man nicht sein. 16 Stunden am Tag arbeiten. 6 Tage in der Woche, jeden morgen um 4 Uhr aufstehen. Wer einmal Holzknecht war, weiß, was das bedeutet. Erschwerend kam hinzu, dass man von Februar bis Weihnachten in einer Gruppe zusammen war. Tag und Nacht in einer gemeinsamen Holzhütte.. Gekocht wurde auf dem Holzofen, geschlafen auf Pritschen mit Stroh.
Es ist fast unglaublich. Aber man kann die Geschichte hautnah erleben – im Holzknecht Museum von Ruhpolding. Diese Einrichtung wurde vor 30 Jahren eröffnet. In den Letzten zwei Jahren wurde es grundlegend renoviert. Und als Besucher muß man sagen: es ist wirklich gelungen. In zwei Stockwerken kann man die harte Zeit nachfühlen. Tolle Hörstationen erlauben in die Originalzeit reinzuhorchen, da hört man alte Holzknechte erzählen, wie der Alltag ausgesehen hat. Und wie man die schweren Baumstämme ins Tal brachte. Das war ja mit größter Gefahr verbunden. Egal ob mit Schlitten oder mit Wasser. Obacht gem. Die Waldarbeit war von täglichen Gefahren geprägt. Jeder Arbeitsschritt von der Fällung bis zur Erbringung des Holzes hatte sein eigenes hohe Risiko. Bei der Drift oder Schlittenbringung geschahen immer wieder schwere und oft tödliche Unfälle
Das Museum ist von Mai bis Oktober geöffnet, jeweils Dienstag bis Sonntag. Die Öffnungszeiten: 10.00 bis 1700 Der Eintritt beträgt € 6,–, die Familienkarte kostet € 12,– . Kinder unter 6 Jahren sind frei.
Fotos: Albert Grillhiesl, Text: Filmemacher Klaus Bichlmeier, Zeitreise Bayern.