Ein niederschwelliges Angebot soll Suchtkranken in der Stadt Wasserburg und Umgebung helfen, wieder zurück ins Leben zu finden. Wie dies aussehen kann, darüber hat sich der CSU-Landtagsabgeordnete Otto Lederer in der Kontakt- und Begegnungsstätte (KuB) des kbo-Sozialpsychiatrischen Zentrums vor Ort informiert.
Begeistert zeigte sich Lederer über die vielfältigen Möglichkeiten, die den Suchtkranken zur Verfügung stehen: „Das Team aus Sozialpädagoginnen und einem Ergotherapeuten ist sehr kreativ und unglaublich engagiert!“ So stehe den Betroffenen nicht nur offen, wann und wie lange sie sich in dem neu gestalteten Zentrum am Willi-Ernst-Ring aufhielten. Es stehe ihnen auch frei, bei der Arbeit oder bei speziellen Projekten mitzuhelfen.
„Die Teilhabe steht im Vordergrund“
Wie die Bereichsleiterin der KuB, Isabell Vuga-Semovcan, Otto Lederer während des Rundgangs erklärt, wird in der KuB einmal täglich gekocht und am Nachmittag auch Kaffee und Kuchen angeboten. „Wir haben insgesamt 10 Plätze zur Betreuung der Betroffenen. Während einige kommen, um sich zu ihren Sorgen und Nöten mit den Betreuern oder anderen Suchtkranken auszutauschen, gibt es auch viele, die gerne in der Küche mithelfen“, sagt Vuga-Semovcan. Dies helfe den Betroffenen vor allem, wieder mehr Selbstwertgefühl zu erlangen.
Im Grunde spiegle dies auch das besondere Konzept in Wasserburg wider, erklärt die Leiterin der Abteilung „Sozialpsychiatrie“ des Sozialpsychiatrischen Zentrums, Eva Kraus: „Es gibt bei uns die Möglichkeit, je nach Verfassung, mitzuhelfen oder auch wieder aufzuhören. Die Teilhabe steht im Vordergrund!“
Die Menschen über Gespräche erreichen und Angebote machen:
„Durch dieses niederschwellige Angebot haben wir die Möglichkeit die Menschen besser zu erreichen“, sind sich die Sozialpädagoginnen einig. Über das reine Zusammenkommen beim Essen entstehe eine gute Basis, um über Probleme zu sprechen und entsprechende Angebote zu Therapiezwecken zu machen. Viele würden sich zudem über eine erste Mitarbeit in der Küche auch im direkt angeschlossenen Second-Hand-Kleiderladen engagieren und haben somit die Möglichkeit, sich etwas Geld hinzuzuverdienen.
Übrigens: Im Kleiderladen werden unbrauchbare Kleidungsstücke umgenutzt und zu Sitzpolstern für Stühle und Bierbänke verarbeitet (Siehe Bild). Diese können entweder im Kleiderladen bestellt oder auf dem Weihnachtsmarkt in Wasserburg am Inn erstanden werden. Die Kontakt- und Begegnungsstätte hat werktags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Bericht und Foto: Abgeordnetenbüro Otto Lederer, MdL