Land- & Forstwirtschaft

Besuch beim Straußenhof Hiereth

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Afrika liegt in Bayern ……nämlich in der Nähe von Wolfersdorf im Landkreis Freising.

Dem Kreisverband der Mittelstands-Union Freising ist der Kontakt zu den örtlichen Unternehmen, wozu auch landwirtschaftliche Betriebe zählen, sehr wichtig. Mit ihrer Veranstaltungsreihe „MU vor Ort“ war sie kürzlich auf dem Straußenhof Hiereth zu Besuch. Neben den Vorstandsmitgliedern des MU-Kreisverbandes waren der Bezirksvorsitzende der ELF Oberbayern Michael Hamburger sowie der ELF-Kreisvorsitzende Freising Michael Modlmeier mit dabei.

Familie Hiereth hält auf ihrem Hof 34 Strauße in 4 Gehegen in Offenstallhaltung und bietet neben vielen Produkten rund um den „Vogel Strauß“ im Hofladen auch Führungen und Veranstaltungen an. Dabei kann man so allerhand Wissenswertes über die majestätischen (Lauf-)Vögel lernen. Ursprünglich wollte Fam. Hiereth eine Pferdepension aufbauen. Dafür war dann aber letztendlich die vorhandene Fläche zu klein und durch Zufall sind sie auf den Strauß gekommen. Nach einer Besichtigung eines Straußenhofs in Niederbayern stand für sie fest: „Das ist es!“ Nach einem Jahr, bürokratischen Hürden und Hindernissen sowie viel Lauferei war dann die Genehmigung endlich da. Die Stallungen wurden gebaut, alle Schulungen erfolgreich absolviert und so konnten im Dezember 2006 die ersten Strauße Einzug in Badendorf halten. Zehn Jahre führte die Familie einen Zuchtbetrieb, kauften Küken zu, welche nach einem Jahr Aufzucht geschlachtet und vermarktet wurden. Allerdings wurden die Auflagen immer mehr verschärft und zu guter Letzt wäre ein separates Kühlhaus nötig gewesen. Zwischenzeitlich liefen aber schon die Veranstaltungen und Führungen recht gut und so wurde auf einen reinen Legebetrieb – übrigens der einzige in ganz Deutschland – umgestellt.

Die Hennen legen von März bis September. „So ein Ei wiegt ca. 1 ½ Kilo und entspricht ungefähr 25 Hühnereiern. Das Besondere an diesen Eiern ist, dass diese sogar von Eiweißallergiker gut vertragen werden.“, so Bettina Hiereth. Um an das Eiweiß und den Dotter zu kommen ist allerdings handwerkliches Geschick erforderlich. Mit einem Bohrer muss ein Loch in die Spitze gebohrt werden. Die leeren Eier sind ebenfalls als Dekoration sehr begehrt. Fam. Hiereth arbeitet mit einem Partner in Südafrika zusammen und bietet im Hofladen neben regional produzierten Nudeln, Straußenfleisch sowie (Straußen-)Eierlikör auch lackierte Eier, Staubwedel aus Straußenfedern uvm. an. „Straußenfleisch punktet durch einen niedrigen Fett- und Cholesteringehalt und wurde bereits im Mittelalter von Hildegard von Bingen sehr geschätzt.

Seit Kurzem schließt man sich mit anderen regionalen Vermarktern zusammen und verkauft deren Produkte ebenfalls, zur Ergänzung der Produktpalette, im Hofladen. Neugierig geworden? Mehr Infos finden Sie unter https://www.straussenhof-hiereth.de/ „Ein Strauß wird bis zu 2,50 m groß und wiegt ca. 150 kg“ so Bettina Hiereth. Die faszinierenden Vögel werden bis zu 80 Jahre alt und sind mit ihrem langen Hals, dem charakteristischen Federkleid ein absoluter Hingucker. Besucher werden von ihnen neugierig beäugt und beobachtet. Zur Sicherheit aller werden die Tiere mit einem doppelten Zaun gesichert. „Das Einsammeln der Eier ist nicht ganz gefahrlos. Ein Tritt dieser imposanten Vögel kann schwere Verletzungen nach sich ziehen!“, so die Besitzerin. Familie Hiereth ist eine artgerechte Tierhaltung sehr wichtig. Damit es den Tieren an nichts fehlt mischen sie ihr Futter selbst. „Natürlich machen die Vögel viel Arbeit“, so Bettina Hiereth. Allerdings hat die Familie ihren Entschluss nie bereut und freut sich jeden Tag aufs Neue über ihre Tiere. Allerdings sind mittlerweile die Haltungsrichtlinien so hoch, dass es keine Neugründungen mehr gibt.

Bericht und Foto:  Sonja Aigner, Schriftführerin  –  Foto zeigt von links: Renate Kürzinger, Bettina Hiereth, Anton Kürzinger, Michael Hamburger (ELF Kreisvorsitzender Freising), Uwe Menzel (MU Kreisvorsitzender Freising), Michael Modlmeier ELF Bezirksvorsitzender Oberbayern), Uta Menzel, Silvia Bergmann


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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