Kultur

Besuch beim Bildhauer Andreas Kuhnlein

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Unter der Leitung von Dieter Strauch, der auch den Kontakt hergestellt hatte, machte sich eine Gruppe von 17 Männern aus Prien, Aschau, Marquartstein und Trostberg auf den Weg nach Unterwössen, um den bekannten und vielfach ausgezeichneten Künstler Andreas Kuhnlein zu besuchen.

Inmitten seiner expressiven Skulpturen erzählte der 65- jährige den interessierten Zuhörern aus seiner Lebensgeschichte. Nach der Schulzeit und Tischlerlehre, wobei er vor – und nachher bei der Stallarbeit helfen musste, begann er seine weitere Laufbahn beim damaligen Bundesgrenzschutz. Er wurde unter anderem bei der RAF – Fahndung, sowie bei der Großdemonstration in Brockdorf eingesetzt. 1981 schied er aus dem Polizeidienst aus, übernahm die Landwirtschaft seiner Tante und arbeitete im Nebenerwerb in einem Schreinerbetrieb. Hier erkannte er die Kunst für sich. Seit 1983 ist er als freischaffender Bildhauer tätig. Bis heute hatte er über 200 Einzelausstellungen in 16 Ländern und mehr als hundert Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Außerdem hat er eine Gastprofessur in Luoyang (China) inne.

Seine Methode, Baumstämme mit der Motorsäge künstlerisch zu bearbeiten, findet sich zwar schon vielerorts wieder, doch die Einzigartigkeit von Kuhnleins Skulpturen zeichnet sich im Wesentlichen durch die zerklüfteten Oberflächen aus. So sieht er in seiner Kunst einen Teil vom „Ich“ und es ist verständlich, dass es ihm oft schwer fällt sich von den Skulpturen zu trennen, ja manches ist sogar unverkäuflich.

Tief beeindruckt von der Präsentation und dem nicht ganz gewöhnlichen Lebenslauf verabschiedete sich die Männergruppe nach zwei Stunden von dem Künstler. Besonders imponierend, da waren sich alle einig, war die Natürlichkeit und Bodenständigkeit von Kuhnlein, der bei aller Berühmtheit bescheiden geblieben ist. Zur Zeit findet eine Ausstellung von ihm im Kloster Seeon statt.

In den Männergruppen der Evangelisch – Lutherischen Kirche Bayerns treffen sich gleichgesinnte Männer mit Interesse und Wertschätzung für die Erfahrungen und Meinungen des anderen. Die Veranstaltungen sind nicht konfessionsgebunden, jedermann ist willkommen und kann eigene Ideen und Vorschläge einbringen.

Bericht und Fotos: Ulrich Otto

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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