Leitartikel

Besuch bei Pfarrprovisor Michael Steinlmüller in Abtenau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vor 20 Jahren entschloss sich Michael Steindlmüller aus St. Salvator bei Prien und aus der Gemeinde Rimsting sowie aus dem Pfarrverband Westliches Chiemseeufer in das Kloster St. Peter nach Salzburg einzutreten. Vor zehn Jahren war im Salzburger Dom dann seine Priesterweihe. Nun ist er für sein Kloster Pfarrprovisor in Abtenau im Salzburger Land. Zuständig ist er dort für den Pfarrverband Lammertal und damit für die Pfarrgemeinden Abtenau, Rußbach, Annaberg und Lungötz. Bei einem herbstlichen Besuch gewährte uns Michael Steindlmüller als Pater Virgil einen Einblick in seine neue Heimat.

„Mit Salzburg bin ich immer noch mit dem Chiemsee verbunden, denn lange Zeit wurde das Bistum Chiemsee kirchlich von einem in Salzburg residierenden Weihbischof betreut, das Ende war leider die Säkularisation im Jahr 1803, doch gegenwärtig ist nach wie vor der Chiemseehof vom Salzburger Landtag“ – damit weiß sich Pater Virgil stets mit seiner Heimatgemeinde, in der er übrigens ebenso wie sein Bruder Josef (jetzt Priester im Pfarrverband Olching) Primiz feierte,  verbunden. Rückwärtsgewandtes Heimweh hat er nicht, ist auch verständlich, wenn ihm in seinem Pfarrverband Lammertal insgesamt 8.500 Katholiken anvertraut sind. Dazu sagt er: „Besonders freut mich die bäuerliche Struktur, hier haben wir allein in Abtenau noch rund 200 Bauern, die im Nebenerwerb und mit Almbetrieb ihr Einkommen sichern. Auch bei meinem Unterricht in der Volks- und Hauptschule für die 1. bis 7. Klasse spüre ich die geerdete Verbundenheit der Leute und deren Bereitschaft, zu einem guten Gemeinschaftsleben beizutragen“.

Michael Steindlmüller, der als Pfarrer im Benediktinerkloster St. Peter inkorporiert ist und seinen Dienst mit Sitz in Abtenau erfüllen kann, weil es in Österreich keine Säkularisation gab, hat mit der Kirche „St. Blasius“ ein schönes, aber auch großes Gotteshaus. Bis zu 700 Leute finden Platz in der Kirche mit großer Empore. Was ihm derzeit fehlt, ist ein aktiver Kirchenchor, dazu sagt er: „Freuen können wir uns über mehrere und gute Gesangsgruppen, ein Kirchchor, wie es ihn schon gab, würde uns jedoch noch guttun. Gut ist es auch, dass wir eine starke Musikkapelle mit zahlreichem Nachwuchs haben, das gefällt bei Gottesdiensten in der Kirche, aber auch bei Veranstaltungen auf der Freibühne, die direkt neben der Kirche aufgebaut ist und bei der es vielerlei Begegnungen und Gespräche mit den `Schäflein` gibt“.

„Mönchsgewand und Lederhose“ – Ergänzung immer schon

Pater Virgil, der je nach Anlass mit dem Mönchsgewand oder auch mit seiner österreichischen Lederhose unterwegs ist, hält viel von den persönlichen und vertraulichen Gesprächen, dazu erklärt er: „Das habe ich in Prien von Pfarrer Josef Preis und Pfarrer i.R. Wilhelm Wirsam gelernt, das sind meine priesterlichen Vorbilder. In diesem Sinne erinnert er sich gerne an seine Kindheit, Jugend und priesterliche Anfangsphase. Chiemgauerisch traditionell geprägt hat ihn der Trachtenverein „Almenrausch“ Hittenkirchen, dort war er wie sein Bruder Seppi junger Plattler und sein Vater Kaspar Steindlmüller war stellvertretender Vorstand. Der Jugend folgten ein Priesterseminar in München, der Eintritt ins Salzburger Kloster St. Peter, 2011 die dortige Priesterweihe, zwei Wochen später bei „strahlendem Regenwetter“  die Primiz in St. Salvator und 2013 die Ernennung zum Prior im Kloster St. Peter in Salzburg ehe ihm der Pfarrverband Lammertal anvertraut wurde.

Foto: Hötzelsperger – Eindrücke vbtom Besuch bei Pater Virgil in Abtenau und Erinnerungen an die Primiz von Michael Steindlmüller in St. Salvator.

 

Weitere Informationen: www.pfarrverband-lammertal.at

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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