Auf einer Alm sein und keinen Käse zu machen, das gibt es für die Cornelia nicht „Kas und Oim des ghört zam“, obwohl sie einiges an Wegstrecke und Höhenmeter zurücklegen muss, bis sie an die Milch zum Käsen kommt. Cornelia hat auf ihrer Alm dieses Jahr keine Milchkühe bzw. Kühe, deren Milli die jungen Kälber bekommen. Deshalb macht sich Cornelia mehrmals die Woche auf und holt sich die Milch entweder oben von der Rossalm oder nimmt sie bei einem Talbesuch von ihrem Bauern in Schleching mit.
Sie könnte sich diese Arbeit auch sparen, der Bauer verlangt das nicht von ihr, aber sie liebt es die gute Milch zu Käse zu verarbeiten. In ihrer kleinen Hütte stellt sie für den Eigenbedarf sechs verschiedene Käsesorten her, vom Frischkäse über Tilsitter und sogar Camembert. Der Käse ist ihre große Leidenschaft – neben den 20 Tieren, die sie auf der Haidenholzalm zu versorgen hat.
Der Weg zur Haidenholzalm, wenn man den ehemaligen „Milliweg“ und nicht die Fortstrasse nimmt, fordert einen ganz schön. Er ist aber so abwechslungsreich, dass die acht Frauen, die sich vergangenen Samstag mit der Bergwanderführerin, Josefine Lechner, auf den Weg gemacht hatten, ganz begeistert waren vom Aufstieg zur Alm. Durch lichte Wälder und vorbei an zahlreichen Bächen, grün bemosten Steinen, über ein Brückerl ging es in 2 Stunden hinauf. Während der Pausen gab Josefine Lechner bereits erste allgemeine Informationen zur Almwirtschaft und Weidehaltung.
Und auf der Alm beim „Ratsch“ erzählte Cornelia dann von ihrem Alltag auf der Haidenholzalm, was es alles zu tun gibt, wie ihr Tag aussieht und davon wie zufrieden sie hier heroben ist. Angst hat sie keine und das Alleinesein macht ihr auch nichts aus. Nur einmal, als sie beim Gang in den Keller einen Fuchs angetroffen hatte, der es auf ihre Speckknödel abgesehen hatte, „do muast da dann scho zheifa wissn“.
Nähere Informationen und Anmeldung für den nächsten Ratsch bei der Sennerin Martina Fischer auf der Krottenthaler Alm am 19.08.2017 unter www.heimat-entdecker-touren.de oder 01578 2031156.