Über 100 interessierte Zuhörer waren in den Kampenwandsaal gekommen, um sich die Fachvorträge über die Wiedervernässungsmaßnahmen in der Damberger Filzn auf dem Gelände der JVA anzuhören.
Als Fachbehörden waren das Justizministerium, das Umweltministerium, Vertreter der Staatsforsten, die Regierung von Oberbayern zusammen mit dem Ingenieurbüro Blasy und Overland vertreten; weiter waren zwei Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes anwesend. Das Wasserwirtschaftsamt ist in diesem Fall die Genehmigungsbehörde und kein Maßnahmenträger. Durchgeführt wird die Renaturierung des Moors vom Umweltministerium und den Staatsforsten. Auch die beiden neuen Landtagsabgeordneten Daniel Artmann (CSU, Landkreis RO) und Konrad Baur (CSU, Landkreis TS) waren gekommen, um sich ein Bild von der Maßnahme und der Stimmung vor Ort zu machen.
Nach den Präsentationen der Behörden zeigte sich deutlich, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern noch viele Fragen offenblieben, die nur teilweise durch die anwesenden Vertreter beantwortet werden konnten. Ungeklärt blieb beispielsweise, wer künftig die Abflussgräben räumt, die funktionieren müssen, damit einerseits die Wiedervernässung erfolgreich durchgeführt werden kann, andererseits bei Starkregen auch das Wasser aus den umliegenden Gebieten noch abfließen kann. Auch, dass der Biber immer wieder Gräben verschließe, die aber dringend für den Abfluss des Wassers benötigt würden, war ein wichtiges Thema.
Abschließend fasste Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber, die die Veranstaltung moderiert hatte, den Tenor zusammen: Für die Maßnahme brauche es ein Grabenräumkonzept, das mit allen Beteiligten abgestimmt sei und das auch die Biberproblematik beinhalte. Weiter müssen die Pegelmessstellen erhalten bleiben, um bei eventuell negativen Auswirkungen bei den benachbarten Wohngebieten Eichet und Neumühle sofort reagieren zu können. Für den Fall, dass es negative Auswirkungen gäbe, müssen Verantwortliche benannt werden. Da die Maßnahme von zwei Maßnahmenträgern, nämlich den Staatsforsten und dem Umweltministerium durchgeführt wird, muss klar sein, wer wofür die Verantwortung trägt. Weiter stellte sich auf der Versammlung heraus, dass ein weit größeres Gebiet für die Wiedervernässung im Gespräch sei, als die am Abend vorgestellten 43 ha. Die Bürgermeisterin forderte das Umweltministerium auf, das gesamte sich in den Planungen befindliche Gebiet offenzulegen.
Die Präsentationen, die bei der Sonderbürgerversammlung gezeigt wurden, stehen hier als PDF-Download zur Verfügung: