Brauchtum

Berliner Alphörner auf Tournee im Zittauer Gebirge

Es ist kaum bekannt, dass es in Deutschland außerhalb Bayerns noch ein weiteres Gebirge gibt. Es ist das Zittauer Gebirge, der deutsche Teil, des sich an der sächsisch-böhmischen Grenze erstreckenden Lausitzer Mittelgebirges im äußersten Südosten Sachsens. Diese 1000jährige Kulturlandschaft, teils böhmisch und etwas sächsisch, ist auch eine vielfältige Urlaubsregion. Charakteristisch für diese Gebirgslandschaft sind u. a. die idyllischen Dörfer mit den ortsbildprägenden Oberlausitzer Umgebindehäusern.

Zur Pflege der dortigen Traditionen und Heimatkultur wurde bereits 1880 der Jonsdorfer Gebirgsvereins gegründet. Schaubergwerk, Steinbruchschmiede und Sternwarte des Vereins sind die touristischen Highlights des Luftkurorts Jonsdorf. Auch Konzertveranstaltungen im „Schwarzen Loch“, dem Schaubergwerk, gehören mit zum kulturellen Programm. So erging vom Vorsitzenden des Gebirgsvereins, Volkmar Ostheimer-Pietsch, auch eine Einladung an das Ensemble Alphorn-Bavaria-Berlin, dort ein alpines Konzert zu veranstalten. Noch nie waren in dieser Gegend Alphörner in Erscheinung getreten. Es war somit eine Premiere, im „Schwarzen Loch“, vor einer einzigartigen Gebirgs-Kulisse, Alphörner erschallen zu lassen, und das in bayerischer Tracht. Mit traditionellen Kompositionen aus dem Alpenland und modernen Stücken von dem Berliner Alphornkomponisten Andreas Frey war das einstündige Konzert für die Zuschauer sicherlich ein Klangerlebnis der besonderen Art.

Auf seiner weiteren Tournee durch die Oberlausitz, im Rahmen des „Lausitzer Musiksommers“, machte das bayerische Ensemble auch halt in Bautzen. Ein Alphorn-Konzert auf dem dortigen Marktplatz vor dem Rathaus war für Götz Müller vom Kulturbüro der Stadt eine echte Überraschung. Daneben erschallten erstmals Alphörner vom Reichenturm der ehemaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung. Nach einem Ständchen beim Musikhaus Löbner ging es weiter zur Seniorenresidenz in Neusalza. Ein alpines Konzert für die Bewohner war auch dort ein Novum, organisiert von der Alphornspielerin Hilla für ihre 97-jährige Tante Erika Pietsch.

Ein spontanes Geburtstagsständchen für Gerta Salzer, aktiv im Jonsdorfer Gebirgsverein, war ebenso eine Überraschung von bleibender Erinnerung für das Geburtstagskind. Ihr Ehemann Dietmar Salzer ist ein Antiquitäten-Sammler der ganz besonderen Art. Hinter jedem seiner Sammlerobjekte steckt nämlich eine Geschichte.

Den Abschluss der Alphorn-Tournee bildete ein Besuch im „Blauen Steine Paradies“ von Brigitte und Volkmar Ostheimer-Pietsch. In ihrem Geschäft vertreiben sie Steine jeglicher Form. Sie beraten insbesondere zum Thema der Steinheilkunde. Beide haben sich in Bayern, am Chiemsee, zusammengefunden und sind erst 2005 in die Oberlausitz, in den Luftkurort Jonsdorf, umgesiedelt.

Die Tournee der Berliner Alphörner von „Alphorn Bavaria Berlin“ im Zittauer Gebirge, bzw. in der Oberlausitz war mit Sicherheit nicht die letzte. Sicherlich erschallen auch im nächsten Jahr wieder die bayerischen Alphörner im „Schwarzen Loch“ und leisten somit auch einen Beitrag für den kulturellen und touristischen Austausch zwischen Sachsen und Bayern.

Bericht: Helmut Amberger, freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten und 1. Vorsitzender vom Verein der Bayern in Berlin e. V.

Fotos: Volkmar Ostheimer-Pietsch, Hermann Klimberg und Helmut Amberger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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