„Die vollen Fördertöpfe der Energiewende anzapfen“
Am Mittwoch, 4.3.2020 lud die Bürgerinitiative Zukunft Samerberg zu einem weiteren Vortrag in der Reihe ein, die sie vor etwa drei Jahren begonnen hatte, um Impulse zu setzen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich die Gemeinde Samerberg zukunftsfähig, umweltverträglich, bürgerfreundlich und enkeltauglich entwickeln könnte.
Um die vielfältigen Ansatzpunkte nun auch zur Verwirklichung zu bringen, tritt die Gruppe am 15. März mit 14 Gemeinderatskandidaten und dem Bürgermeisterkandidaten Bastian Trieb zur Wahl an.
So wurde im 11. Vortrag mit dem Titel „Die vollen Fördertöpfe der Energiewende anzapfen“ ein weiteres „brandheißes“ Thema aufgegriffen. Dazu konnte die Bürgerinitiative den erfahrenen ehemaligen Klimaschutzmanager der Stadt Rosenheim, Diplom-Ingenieur der Forstwissenschaften Björn Freitag als Experten gewinnen. Er zeigte die zahlreichen Möglichkeiten und Chancen auf, die Gemeinde, Landwirte und private Hausbesitzer haben, die sehr lukrativen Förderprogramme beim Sanieren und Bauen zu nutzen, die die Bundesregierung dieses Jahr neu aufgelegt hat.
Herr Freitag ließ mit seinen eindringlichen Ausführungen über die Auswirkungen, die unser bisheriger Lebenswandel auf unsere Umwelt und auf die ganze Menschheitsfamilie hat, keinen Zweifel daran, dass neben vielen anderen notwendigen Maßnahmen auch an der Umstellung auf regenerative Energien bei der Stromversorgung und vor allem beim Heizen kein Weg vorbeiführt, dass sich der Zeitpunkt dafür nicht mehr verschieben lässt und dass sie auch in finanzieller Hinsicht nie mehr so günstig sein wird, wie gerade jetzt. Das „Füllhorn der Förderung“ öffnet sich dabei nicht nur für die tatsächlichen Baumaßnahmen, sondern bereits im Vorfeld für die Beratung und die Erstellung des Energiebedarfsausweises durch einen Energieeffizienzexperten bzw. Energieberater. Sogar für die Entsorgung anfallender Altlasten bei Sanierungsmaßnahmen und dem Austausch der Ölheizung gibt es Fördermöglichkeiten.
Als Beispiel, dass die Wende gelingen kann, wenn die Gemeinde einen „Kümmerer“ hat und mit gutem Beispiel vorangeht, nannte Freitag die Gemeinde Wildpoldsried im Oberallgäu, die als Energiedorf internationale Bekanntheit genießt, bei der mittlerweile die gesamte Energieversorgung in kommunaler Hand liegt und jeder Bürger mitmachen und davon profitieren kann. Zum Abschluss betonte Björn Freitag noch einmal, dass bereits alles da sei, einschließlich gefüllter Fördertöpfe, die auch für Kommunen bereitstünden. „Jetzt müssen wir nur noch ins Handeln kommen.“
Bastian Trieb, der den Abend moderierte, bemerkte in seinen Begrüßungsworten, dass der Klimawandel und die notwendige Energiewende wesentliche Gründe für seinen Entschluss gewesen seien, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Er sei überzeugt, dass man ganz viel anschieben könne, dass es dazu aber jemanden brauche, der es auch tut. Beim Anstreben des Ziels der Klimaneutralität am Samerberg sei die Rolle der Gemeinde zentral und er sei bereit, als ihr Bürgermeister eine treibende Kraft dabei zu sein.
Dass das Thema den Menschen unter den Nägeln brennt, zeigten der volle Saal und die rege Diskussion, die sich an den Vortrag anschloss. Es bestand Einigkeit darüber, dass es notwendig ist, etwas zu tun. Die Frage ist jedoch, was die richtigen Maßnahmen für den Samerberg sind. Zukunft Samerberg-Gemeinderatskandidat Adi Auer zeigte etliche Möglichkeiten der Energieerzeugung und technischer Lösungen auf, die auf dem Samerberg realisierbar sind und die es beispielsweise Landwirten ermöglicht, sich als Energiewirt ein zweites Standbein zu schaffen. Das Anliegen der Bürgerinitiative Zukunft Samerberg zusammen mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Bastian Trieb ist es, durch intensive Beteiligung gemeinsam mit allen Bürgern einen nachhaltigen, finanzierbaren Weg zu erarbeiten, der für den Samerberg passt.
Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Zukunft Samerberg“
Fotos: Bürgerinitiative „Zukunft Samerberg“