Bayerns Tourismuminister Hubert Aiwanger hat bei einem Informationsbesuch der Staatsregierung in Oberaudorf (Landkreis Rosenheim) die neue Wolfsverordnung der Staatsregierung als „Rettungsversuch für Tourismus und Almwirtschaft in Bayern“ bezeichnet. Aiwanger: „Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem es für die Menschen in Regionen wie Oberaudorf so nicht mehr weitergeht.
Ich appelliere an alle diejenigen, die schon wieder juristische Hintertüren suchen, um die Wolfsverordnung zu stoppen, dass sie jetzt mal Ruhe geben. Der Bär und der Wolf bedrohen den Tourismus und die Almbewirtschaftung. Wenn wir die großen Beutegreifer jetzt nicht stoppen, wird es in wenigen Jahren keine Weidetiere mehr geben. Die Wolfsverordnung ist bitter nötig, um die Tiere vor den Wölfen zu schützen. Dennoch richte ich einen dringenden Appell an die Bundesregierung, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes festzustellen. Wir haben in Deutschland mindestens 2000 Wölfe. In Schweden gibt es nur 500 und dennoch wird dort der Wolf bejagt und bei uns nicht. Da wir auf den Bund nicht warten können, brauchen wir nun eine zügige Umsetzung der Bayerischen Wolfsverordnung in den Landratsämtern. Das heißt, wenn der Wolf in einer Region wie Oberaudorf zuschlägt, muss ein Jäger innerhalb weniger Stunden die Möglichkeit haben, auch mit Nachtsichtechnik den Wolf zu entnehmen. Das ist unser Anspruch. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Menschen, die in Wolfsgebieten wie hier leben, den Glauben an den Rechtsstaat verlieren, weil Gerichte eine Bejagung untersagen.“
In Richtung der Naturschützer, die sich gegen die Bejagung von Wölfen aussprechen, sagte Aiwanger: „Wenn ihr fordert, dass Schafe mit Zäunen wolfsdicht abgezäunt werden, dann fordere ich, dass Ihr lieber eure Wölfe schafsdicht wegsperrt. Wir haben es satt, dass Großstadt-Ökologen den Menschen auf dem Land vorschreiben wollen, wie sie leben sollen. Die wahren Ökologen sind die Almbauern und Schafhalter, die durch ihre Arbeit den Artenreichtum erst möglich machen.“
Bericht: Bayerisches Wirtschaftsministerium – Foto: Elke Neutreuther / Wirtschaftsministerium