In der vergangenen Woche musste die Bergwacht Rosenheim-Samerberg zum wiederholten Male Personen ins Tal begleiten, welche auf den Altschneefeldern die Orientierung verloren hatten.

Der erste Alarm letzter Woche ging am vergangenen Donnerstag gegen 17 Uhr beim Einsatzleiter der Bergwacht ein. Eine junge Frau aus dem Münsterland verlor im Bereich zwischen Hochries-Gipfel und Riesenplateau die Orientierung und traute sich auf dem Altschnee den weiteren Abstieg nicht mehr zu. Aufgrund der noch großen Schneemengen auf den Forststraßen und dem Schneebruch des vergangenen Winters war eine direkte Anfahrt bis zum Riesenplateau nicht möglich. Die ausrückenden Einsatzkräfte stiegen deshalb zu Fuß und mit Tourenski bis zur Patientin auf und begleiteten diese bis zum Rettungsfahrzeug. Rund drei Stunden nach dem Alarm war der Einsatz für diesen Tag beendet.

Gegen 19 Uhr am darauffolgenden Freitag ging erneut ein Alarm für die Bergwacht Rosenheim – Samerberg ein. Wieder hatten zwei Wanderinnen aus München und Berlin die Orientierung im Schnee beim Aufstieg zur Hochrieshütte verloren und waren dadurch in Bergnot geraten. Bei Ihrem Versuch den Weg zum Hochrieshaus zu finden, gelangten sie zu den Oberwiesen Almen und setzten dort den Notruf ab. Auch in dieses Gebiet ist derzeit eine direkte Anfahrt mit dem Rettungsfahrzeug nicht möglich. So machte sich eine Mannschaft von der Pölcher Alm aus zu Fuß auf den Weg zu den Damen. Da nicht gewiss war, ob die Personen den begleiteten Aufstieg bis zur Pölcher Alm konditionell noch schaffen würden, wurde parallel ein Hubschrauber der Landespolizei angefordert. Der Hubschrauber nahm an der Bergrettungswache einen Bergretter auf und erreichte wenige Minuten später die Damen an den Oberwiesen- Almen. Mit dem Hubschrauber wurden die Wanderinnen nach Grainbach zur Bergrettungswache geflogen.

Im gesamten Priental zwischen Geigelstein und Hochries nimmt die Anzahl dieser Einsätze im Moment zu. Auch aus dem Geigelsteingebiet mussten am vergangenen Freitag Wanderer durch die Bergwacht Sachrang und die Polizei ausgeflogen werden. Durch die Schneemassen des vergangenen Winters sind die Altschneefelder noch sehr groß, besonders in den schattigen Bereichen. Teilweise liegt noch gut ein Meter Schnee. Dies muss bei der Tourenplanung auch in den nächsten Wochen mit eingeplant werden.

Text und Fotos: Bergwacht Rosenheim-Samerberg


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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