Auch heuer ruft der Arber, der 1456 Meter hohe „Bayerwald-König“, wieder zu seiner Bergkirchweih. Sie findet bei jedem Wetter statt, ob bei Sonnenschein oder unwirtlicher Witterung. Es ist ein erhebendes Erlebnis, wenn alljährlich Hunderte von Pilgern und Bergwanderern auf dem höchsten Gipfel des Bayerischen Waldes der Messe beiwohnen. Seit 1965 finden Tradition, Frömmigkeit und Naturverbundenheit auf dem Arbergipfel einen besonderen Ausdruck.
Am Sonntag, 19. August findet zum 53. Mal in Folge die St. Bartholomäus-Kirchweih auf dem Großen Arber statt. Der Bayerische Waldgau und der Bayerische Waldverein laden dazu ihre Mitglieder und Freunde herzlich ein. Für viele ist es der höchste Festtag. Kein „Event“, kein Rummel oder Auflauf von Menschen, sondern ein Zeichen des Glaubens und gelebter Volksfrömmigkeit möge diese Feier sein, zu der sich die Mitfeiernden bequem per Gondel oder schnaufend und schwitzend zu Fuß auf den beschwerlichen Weg zum Gipfelplateau machen.
Es ist Brauch, dass sich die Gottesdienstbesucher im Volksgesang mit der beliebten „Waldler-Messe“ einbringen, was sie gerne und inniglich tun. Die Kapelle auf dem Arber ist der Muttergottes geweiht, daneben wird auch der selige Bartholomäus verehrt. So leitet sich auch der Name „Bartlmäuskirchweih“ ab.
Ab 9 Uhr spielt wie jedes Jahr die Gaukapelle „Tittlinger Tanzbodnmusi“ bei der Bergstation der Gondelbahn zur Begrüßung der Kirchweihbesucher. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis ist der Bittgang der Wallfahrer. Um 9 Uhr treffen sie sich am Hofbauerkreuz auf der Arberebene und ziehen mit der Lamer Bergwacht über den Arbernordhang betend zum Gottesdienst hinauf. Die Trachtenvereine, Fahnenabordnungen und Gäste treffen sich um 10 Uhr bei der Bergstation der Gondelbahn und ziehen um 10.15 Uhr mit den Fahnen zur Arberkapelle. Dort wird um 10.30 Uhr der Berggottesdienst gefeiert.
Zelebrant des Kirchweihgottesdienstes ist heuer Weibischof Dr. Josef Graf, zusammen mit H. H. Pfarrer Bogdan Bogdanovski als Ortspfarrer von Bayerisch Eisenstein. Für die musikalische Umrahmung sorgen in diesem Jahr die „Nickl-Deandln“ mit ihrem musikalischen Begleiter Hermann Hupf.
Zu einer echt bayerischen Kirchweih gehört Beten und Feiern. Oder wie man so schön sagt: „Nach der Mess die Maß.“ Deshalb spielt nach dem Gottesdienst (bis ca. 14 Uhr) die „Tittlinger Tanzbodenmusi“ bei der „Eisensteiner Hütte“ zur Kirchweih auf. Die beiden Berg-Gasthöfe laden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche, erfrischenden Getränken und der Tradition gemäß mit schmackhaftem Kirchweih-Gebäck ein. Eine musikalische Unterhaltung gibt es auch bei der Einkehr bei der Bergwachthütte auf der Arberebene.
Bericht und Fotos: Regina Pfeffer