Land- & Forstwirtschaft

Bergbauernmilch sichert Kulturlandschaft Samerberg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Milchwirtschaft am Samerberg hat eine lange Tradition. Die Bauernfamilien schützen und erhalten mit ihrer täglichen Arbeit die einzigartige Kulturlandschaft rund um den Samerberg. Geprägt ist diese durch Wiesen, Weiden, Almen und Wälder. Geschaffen wurde sie bereits in historischer Zeit, durch die Beweidung und die natürliche Pflege der Menschen. Die Bauernfamilien leben mit der Natur und den Tieren seit Jahrhunderten im Einklang. Der schon immer nachhaltige Umgang der Bäuerinnen und Bauern in der Region mit den Alm- und Bergwiesen bietet einer hohen Zahl an Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und in Zeiten des Artensterbens einen Überlebensraum.

Erst Kühe machen aus Gras wertvolle Lebensmittel

So sind die Wiesen und Weiden heute fester Teil unserer Kulturlandschaft, die von Menschenhand über Jahrhunderte entstanden ist. Die Wiesen bleiben nur erhalten, wenn Wiederkäuer wie z.B. Kühe dort weiden. Sie verhindern den Baum- und Busch-Aufwuchs, Flächen bleiben offen und die Artenvielfalt an Gräsern, Kräutern, Bergblumen und die Vielzahl an Insekten bleiben erhalten. Und dazu kommt: Gras kann der Mensch nicht essen. Dazu braucht es Wiederkäuer, die Gras in wertvolle Lebensmittel Milch und Fleisch umwandeln und damit für den Menschen verfügbar machen. Deshalb ist die Arbeit der Landwirtschaft essentiell für die Landschaftspflege, die Schonung der natürlichen Ressourcen, die Aufrechterhaltung von ländlichen Strukturen und natürlich für die Erzeugung wertvoller Lebensmittel.

Bergbauern- und Bio-Milch für die Molkerei Berchtesgadener Land

Seit rund 25 Jahren holt die Molkerei Berchtesgadener Land Milch in der Region am Samerberg ab. Heute sind es elf Bergbauern-Höfe, acht Betriebe, die nach den anerkannt ökologischen Richtlinien Naturland und vier, die nach den Demeter-Bio-Richtlinien wirtschaften. Dazu fährt alle zwei Tage ein Sammelwagen samt Hänger von Hof zu Hof. Der Sammeltankwagen ist mit zwei separaten Kammern ausgestattet und kann dadurch gleichzeitig zwei verschiedene Milchsorten einsaugen. Zusammen werden rund 3 Mio. kg wertvolle Milch aus dem Gebiet erfasst und dann in der Molkerei zu Bergbauern- und Bio-Milchspezialitäten verarbeitet.

Fotos: Rainer Nitzsche


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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