In den letzten Jahren gab es bereits zwei erfolglose Brutversuche des Weißstorchs an der Lokwelt. Nun haben die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Berchtesgadener Land und die Stadt Freilassing eine Nisthilfe auf dem alten Kamin des Kesselhauses montieren lassen.
Dem Weißstorch geht es gut in Deutschland. Es ist das erfreuliche Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen um den Schutz der Art, dass die Zahl der Brutpaare stetig zunimmt. So kommt es, dass seit einigen Jahren auch der Alpenrand mit den hohen Niederschlägen und etwas kühleren Temperaturen als Brutareal für die Art an Bedeutung gewinnt. Im Landkreis Berchtesgadener Land wurde die erste erfolgreiche Brut im vergangenen Jahr auf einem Handymast in Teisendorf beobachtet.
Auch an der Lokwelt gab es in den vergangenen zwei Jahren Brutversuche. 2020 versuchte sich ein junges Storchenpaar am Nestbau auf einem Oberleitungsmast. Im Sinne der Betriebssicherheit und nicht zuletzt der Sicherheit der Tiere wegen mussten die Zweige jedoch entfernt werden. Vergangenes Jahr gab es einen weiteren Brutversuch auf dem aufgelassenen Kamin des Kesselhauses. Die Zweige wurden jedoch heruntergeweht und der Brutversuch abgebrochen.
Auf Initiative des Biodiversitätsberaters am Landratsamt Berchtesgadener Land wurde nun durch eine lokale Schlosserei eine Nistplattform angefertigt, die den Störchen den Nestbau erleichtern soll. Finanziert wurde die Plattform aus „Ersatzgeldern“, die bei bestimmten Bauvorhaben für Eingriffe in das Landschaftsbild entrichtet werden. Die Stadtwerke Freilassing organisierten die Montage auf dem über 30 Meter hohen, denkmalgeschützten Bauwerk mit einer Hebebühne.
Nun bleibt abzuwarten, ob sich dieses Jahr erneut ein Brutpaar auf dem Schlot einfindet. Die ersten Störche wurden dieses Jahr bereits in der Region gesichtet. Bis ein Nistplatz angenommen wird, kann es ein paar Jahre dauern. Da der Kamin jedoch schon einmal als Nistplatz ausgewählt wurde, stehen die Chancen gut.
Bericht: Landratsamt Berchtesgadener Land – Fotos: Stadtwerke Freilassing