Ukraine- & Nothilfe

Benefizkonzert im Münchner Herkulessaal

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ukraine im Herzen  –  Unter der Schirmherrschaft von OB Dieter Reiter: Benefiz-Konzert im Herkulessaal für kriegsverletzte Kinder in Kiew  –  Samstag, 28. Mai, 19.30 Uhr.

Unter dem Titel „Ukraine im Herzen“ lädt die Ukrainische Freie Universität (UfU) in München am Samstag, 28. Mai 19.30 Uhr, zu einem Benefizkonzert in den Herkulessaal ein, an dem Künstlerinnen und Künstler aus Mariupol, Lviv (Lemberg) und der Münchner Partnerstadt Kiew teilnehmen. Sie spielen Werke ukrainischer Komponisten, darunter auch der Komponistin Hanna Gavrylets, die am dritten Kriegstag an einem Herzinfarkt gestorben ist. Grußworte sprechen Vitaliy Klitschko, Bürgermeister von Kiew, und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, der auch die Schirmherrschaft übernommen hat. Der Erlös aus Eintrittsgeldern und Spenden geht an das Krankenhaus Okhmatdt, das größte Kinderkrankenhaus der ukrainische Hauptstadt Kiew, in dem Kinder mit schwersten Kriegsverletzungen behandelt werden können. Das Hospital war auch Ziel russischer Raketenangriffe, selbst in der Neugeborenen-Station schlugen Granatsplitter ein.

„Wir konnten für das außergewöhnliche Konzert bekannte ukrainische Künstler einladen“, freut sich UfU-Kanzerlin Yanina Lipski, als sie das Programm im Münchner Presseclub vorstellt. Darunter auch die Nationale Philharmonie von Lviv, eines der renommiertesten Orchester des Landes. In München werden fast nur Frauen in der Kammerorchesterbesetzung auftreten. „Die Männer“, sagt Lipski, „sind eingezogen und kämpfen um die Freiheit der Ukraine.“ Eine Ausnahme ist Ivan Cherednichenko, Chefdirigent der Lemberger Nationaloper, der vor einigen Jahren auch schon an der Bayerischen Staatsoper gearbeitet hat. Er hat vor wenigen Wochen beide Eltern verloren, die in der Stadt Irpin durch russische Soldaten erschossen worden sind. Auftreten wird auch der Cellist Oleksandr Piriyev. „Ich bin vor einem Jahr noch im Theater von Mariupol aufgetreten, in dem jetzt durch einen russischen Bombenangriff hunderte Menschen ums Leben kamen“, sagt er bei der Vorstellung im Presseclub. „In dieser Zeit, in der der Feind unser Land und unsere Kultur zerstören will, zeigen wir der ganzen Welt, dass wir eine eigene Kultur haben, die wir jetzt verteidigen.“ Als in den ersten Kriegstagen die Bomben unmittelbar neben seinem Haus einschlugen, flüchtete er mit seiner Familie nach Deutschland und hat in Bayern eine Unterkunft gefunden.

Teilnehmen wird auch die weltbekannte ukrainische Sopranistin Olga Bezsmertna. Die Solistin an der Wiener Staatsoper debütiert in diesem Jahr an der Bayerischen Staatsoper als Contessa in „Figaros Hochzeit“. Ebenfalls dabei sind der Violinist Vasyl Zatsikha aus Lausanne, die Violinistin Natalija Raithel aus München und der Flötist Mykhailo Sosnovskyi aus Lemberg. Sie präsentieren neben Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Samuel Barber Werke der ukrainischen Komponisten Yevhen Stankovych, Hanna Gavrylets, Yuri Shevchenko und Myroslav Skoryk. Er hat „Melodia“ geschaffen, das in der Fassung des Violinisten Daniel Hope in allen Konzertsälen Europas erklingt und sinnbildlich für den Mut und die Seele des ukrainischen Volkes steht in seinem Kampf für Unabhängigkeit, Freiheit und auch für die europäischen Werte. Auch die 1982 komponierte Kammersymphonie Nr. 3 von Yevhen Stankovych ist ein großes Juwel der ukrainischen Kammermusik. Sie wurde in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Samstag, 28. Mai 2022, 19:30 Uhr, Herkulessaal der Münchner Residenz, Residenzstraße 1, 80333 München

Karten von 29 bis 49 Euro bei München Ticket: https://www.muenchenticket.de/tickets/performances/emvwydo168n2/Benefizkonzert-Ukraine-im-Herzen

Bericht: Presseclub München

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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