Eine Premiere in zweifacher Hinsicht war der Abend am Wochenende im stilvollen und voll besetzten Schauraum des Mamma Bavaria in Riedering: zum einen war es nach der Eröffnung im Frühjahr das erste größere öffentliche Event, welches dort veranstaltet wurde und zum anderen war es für den geladenen deutsch-österreichische Autor, Regisseur und Schauspieler Uli Brée die Deutschland-Premiere.
Uli Bree hat seine Berühmtheit und Medienpräsenz vornehmlich den „Vorstadtweibern“ zu verdanken, der erfolgreichsten Serie des ORF in den vergangenen zwanzig Jahren. Aus diesen gab er, ein begnadeter Leser, einige Episoden zum besten, die herrlich bösartig und mit dem unverkennbaren Wiener Charme in einem von Glanz und Glamour geprägten Ambiente die Lebensgeschichte unterschiedlicher Frauentypen nachzeichnen, die in dauernder Krise mit Ihren Partnern leben, sich beständig in lustvollen Intrigen ergehen, mit Scheinproblemen beschäftig sind und auf der Suche nach dem vermeintlichen Glück seelische Abgründe preisgeben.
Auch sein brandneues Buch „Schwindelfrei“ hatte Brée mit im Gepäck und auch in diesem geht es in Kurzgeschichten um sein Lieblingsthema: die Frauen. Ein lustvolles und fast ehrliches Buch über ersten Sex, Sekundenliebe, absurde Träume, über die große Leidenschaft, über Hormone und Schokolade oder Reisen durch eine Dating-App – das Publikum hing entweder gebannt an seinen Lippen – bei den ernsteren Episoden – oder brach in große Lacher aus bei den absurd-komischen Beziehungsgeschichten. Musikalisch begleitet wurde Uli Brée vom Haushamer Multi-Instrumentalisten und Musikkabarettisten Erich Kogler, der sowohl durch seine Solo-Auftritte wie auch durch die Kult-Band ISARRIDER überregional bekannt ist. Mit gefühlvollen, launigen, witzigen und auch ernsthaften Liedern auf englisch und bayerisch, die auf das Thema der Lesung abgestimmt waren, verlieh er dem Abend seine musikalische Würze.
Fotos: Irmgard Sinnesbichler