Ein Priener Gemeinschaftsprojekt – Sonnenblumen umrahmen ein üppig grünes Feld, aus dem einige Bohnenstangen ragen. In den einzeln abgeteilten Beeten gedeihen Kohl, Rüben, Zucchini, Gurken, alle Sorten Salat und Blumen. Ein großer, fruchtbarer Garten.
Die Idee – angeregt von den „Münchener Krautgärten“ trug Ulrich Steiner (Gemeinderat, beruflich Projektentwickler und Geologe), unterstützt von seiner Kollegin der Umweltreferentin Angela Kind, vor zwei Jahren in einer Haushaltsklausur des Gemeinderates Prien vor. Im Eichental, hinter dem Schützenhaus, stellte 2020 daraufhin Hans Wallner auf seinem Grund 15 Parzellen für den ersten Priener Krautgarten zur Verfügung. Michael Fessler, selbst Gemeinderat, ermöglichte 2022 mit einer größeren Fläche (ca. 2800 m ²) die Umsiedlung in den Süden Priens. Nach einer Ausschreibung im Marktblatt fanden sich genügend Interessenten **innen . Die 30 Parzellen waren schnell vergeben. Die Pacht ist erschwinglich und wird jedes Jahr neu vergeben, wobei diejenigen, die bereits im Vorjahr „ihr“ Stück Land bearbeitet haben, natürlich zuerst berücksichtigt werden.
Ulrich Steiner, der das Projekt weiter betreut, berichtet, dass nicht nur die Parzellen zu je 30 m² eingeteilt wurden.“ Zu jeder Parzelle gehört ein 15 m² großer Grünstreifen, der im Wechsel bebaut wird. Sozusagen eine Dreifelder-Wirtschaft, die den Boden nicht überbeansprucht,“ meint er dazu. Den Rand rahmen ein gemeinsames Kartoffelfeld und etwas Grünland ein. Die Gemeinde hilft, indem sie den Grüngürtel mäht, der einen später wachsenden Blühstreifen ermöglicht. Beim Gießen, besonders bei der diesjährigen Trockenheit, helfen sich die Gärtner**innen gegenseitig nach Absprache. Was angepflanzt wird, kann jeder selbst bestimmen. Die Demeter-Gärtnerei aus Jolling bei Bad Endorf liefert Jungpflanzen und Setzlinge und berät fachkundig beim Anbau. Ein gemeinsames Vorhaben wird auch der Bau eines Insektenhotels. „Dieses Projekt ist ein Superzeichen für die Gemeinschaft im Ort,“ freut sich Ulrich Steiner. Der Beweis ist ein erstes, spontanes Gartenfest der hauptsächlich weiblichen Inhaber**innen“ der Parzellen. Auf dem Büffet im Grünen häufen sich die Köstlichkeiten der ersten eigenen Ernte, Zucchini, Bohnen, Radieschen und gelbe Rüben. Alles ist liebevoll zubereitet. Rezepte werden ausgetauscht, Pflanztipps weiter gegeben, Bekanntschaften vertieft. Ein reger Austausch, den Elke Bohm, die Mitorganisatorin des Gemeisschaftsgartens mit „wir haben ein Wunderfeld“ in ihrer kleinen Ansprache kommentiert.
Trotz der vielen Arbeit, die so ein Garten macht, stimmen alle überein, dass die entstandene Gemeinschaft , das gute Wachstum auf diesem Feld und die bewundernden Blicke der Passanten, allemal die Mühe wert und ein gelungenes kommunales Projekt seien.
Bericht und Fotos: Astrid Geis