Am Mittwoch stellte Staatsministerin Michaela Kaniber in Allach-Untermenzing das neue Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) vor. Anwesend war auch Bauernpräsident Walter Heidl. Zur Vorstellung des KULAP sagt Präsident Heidl:
„Freiwillig erbringen unsere Bauernfamilien über das Kulturlandschaftsprogramm besondere Umwelt- und Nachhaltigkeitsleistungen. Über den kooperativen Weg mit den Bäuerinnen und Bauern ist Politik mit den bayerischen Agrarumweltprogrammen auf Erfolgspur. Doch seitdem die EU-Kommission 2018 die Pläne mit erweiterter Konditionalität und dem Element Ecoscheme als neue Basisbestandteile der künftigen EU-Agrarpolitik vorgelegt hat, gibt es Probleme. Von Anfang an hat der Bauernverband die Politik hartnäckig darauf hingewiesen, dass diese Pläne erfolgreiche Agrarumweltprogramme wie das KULAP gefährden würden. Warum? Weil sie sich inhaltlich überschneiden und letztlich den Bauern schaden, die sich seit vielen Jahren freiwillig für besondere Umweltleistungen engagieren.
Gott sei Dank konnten wir diese Bedrohung für das Kulturlandschaftsprogramm gemeinsam mit der Staatsregierung einigermaßen in Schach halten, aber trotzdem verbleiben Lücken. Leider wurden einzelne Maßnahmen fürs Grünland und im Ackerbau beim KULAP ausgehebelt, aber ein massiver Flurschaden wurde verhindert.
Ausdrücklich freut mich, dass nun auch Kleinflächenstrukturen unterstützt werden. Dies war mir ein großes Anliegen bei der EU-Agrarpolitik ab 2023. Diese Flächen sind aufwendiger zu bewirtschaften und stehen zugleich für mehr Saumstrukturen und Nutzungsvielfalt. Künftig sind mehrere Maßnahmenangebote für spezielle Fruchtfolgen sowie für das Grünland vorgesehen. Auch unsere Ökobetriebe werden weiterhin gestärkt. Hilfreich ist im künftigen Kulturlandschaftsprogramm, dass grundsätzliche Leitplanken vorgesehen sind, die Verzerrungen im regionalen Boden- und Pachtflächengeschehen im Sinne wirtschaftender Betriebe entgegenwirken.
Zur Stärkung des Klimaschutzes fordern wir seit langem Unterstützungsangebote durch die Politik beim Humuserhalt bzw. Humusaufbau, weil unsere Landwirte zusätzliche Beiträge als Teil der Lösung beim Klimawandel erbringen können und wollen. Beim Kulturlandschaftsprogramm ist eine niederschwellige Maßnahme mit humusbildender Wirkung mein Anliegen – das fehlt mir als Praktiker im geplanten Maßnahmenangebot noch!
Das neue Kulturlandschaftsprogramm stärkt das freiwillige Engagement der Bauernfamilien für Biodiversität, Klima- und Ressourcenschutz über den kooperativen Weg.“
Jeder zweite Landwirt in Bayern erbringt freiwillig spezielle Umweltleistungen auf mehr als jedem dritten Hektar der Landwirtschaftsflächen. Die bayerischen Agrarumweltprogramme sind dafür die Grundlage, insbesondere das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP). Bei der Umsetzung der neuen EU-Agrarpolitik (GAP) von 2023 bis 2027 soll das weiterentwickelte Kulturlandschaftsprogramm ein bedeutender Baustein für die bayerische Landwirtschaft sein. Zugleich ist die vielfältige Kulturlandschaft, die auf das nachhaltige Wirtschaften der Bäuerinnen und Bauern zurückgeht, auch die Grundlage für die Attraktivität der ländlichen Räume und für den Tourismus in Bayern.
Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband