„Der Zukunftsvertrag zur Landwirtschaft in Bayern greift unsere Kernanliegen auf. Unsere langjährige Forderung, den Einsatz regionaler Lebensmittel deutlich zu stärken, ist nun konkretes politisches Ziel. Bis 2025 soll ein Anteil von 50 Prozent regionale und bio-regionale Lebensmittel in der staatlichen und öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung erreicht werden“, sagte Singer. Regionalität ist ein Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft: „Unsere Regionalitätsbotschafterinnen und -botschafter werden dem Thema in den Regionen noch mehr Schubkraft verleihen“, ist Singer überzeugt. „Wenn wir Regionalität in Bayern voranbringen, ist das eine Chance für unsere Bäuerinnen und Bauern, die heimische Lebensmittel erzeugen. Und für die Verbraucherinnen und Verbrauchern geben wir damit ein Versprechen: kürzere Wege, Nachvollziehbarkeit und hohe Standards“, sagte Landesbäuerin Christine Singer. Aufgabe der Regionalitätsbotschafterinnen und -botschafter ist es, in der Kita- und Schulverpflegung, öffentlichen Kantinen oder in Gastwirtschaften für mehr Einsatz regionaler Lebensmittel zu werben.
Der Klimawandel, ein verändertes Konsumverhalten und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln – für die Landfrauen drängende Fragen der Zeit. Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung eine nationale Ernährungsstrategie auf den Weg bringen. „Andere Bundesländer wie Hessen und Baden-Württemberg haben bereits eine eigene Ernährungsstrategie. Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, in einer eigenen Strategie den regionalen Besonderheiten, die Lebensmittelerzeugung in Bayern auszeichnen, Rechnung zu tragen“, sagte die stellvertretende Landesbäuerin Christine Reitelshöfer, die auch Vorsitzende des Landesfachausschusses für Ernährung und Verbraucherfragen ist. Das BBV-Fachgremium hatte kürzlich eine Position zu einer bayerischen Ernährungsstrategie erarbeitet. „Unser Papier, das vom BBV-Präsidium verabschiedet wurde, wäre eine ideale Grundlage für die Weiterentwicklung des bayerischen ‚Konzepts Ernährung‘, wie es der Zukunftsvertrag vorsieht“, sagte Reitelshöfer.
Wichtiger dritter Baustein einer solchen bayerischen Strategie neben einer gesunden, nachhaltigen Ernährung ist für die Landfrauen die Ernährungsbildung. „Unser beharrlicher Einsatz für ein Schulfach Alltagskompetenzen zeigt Früchte. CSU und Freie Wähler haben sich im Koalitionsvertrag klar zu einem eigenständigen Schulfach bekannt, das zu einer umfassenden schulischen Persönlichkeitsentwicklung beiträgt“, sagte Christiane Ade, zweite stellvertretende Landesbäuerin. Auch der Zukunftsvertrag habe hierfür Gelder vorgesehen. Die Konzeption eines Schulfaches Alltagskompetenzen sollte nun zügig in Angriff genommen werden.
Das BBV-Positionspapier zu einer bayerischen Ernährungsstrategie steht hier zum Download bereit: www.bayerischerbauernverband.de/der-bbv/positionen/bayern-braucht-eine-ernaehrungsstrategie-30784