Für den Berufsnachwuchs in den Grünen Berufen wird es nun ernst: Beim Finale des diesjährigen Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend gehen auch elf junge Nachwuchskräfte aus Bayern in den Berufsparten Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Hauswirtschaft an den Start. Der Bundesentscheid findet vom 19. bis 22. Juni 2023 in Echem in Niedersachsen und für den Winzernachwuchs in Essenheim in Rheinland-Pfalz statt.
Für Bayern gehen fünf zukünftige Landwirte, zwei Forstwirte, eine Winzerin und ein Winzer sowie zwei Hauswirtschafterinnen an den Start. Sie haben bereits Anfang Mai beim Landesentscheid in Weiden mit ihren Leistungen in Berufstheorie und Praxis und mit Allgemeinwissen überzeugt, so dass sie sich nun mit den besten deutschen Nachwuchskräften in den Grünen Berufen ein packendes Finale liefern werden.
Die Aufgaben haben es in sich: Neben allgemeinen und berufstheoretischen Fragen müssen sich die Jung-Landwirtinnen und -Landwirte überzeugend präsentieren, zum Beispiel wie sie ihre Lösungsansätze für bestehende Herausforderungen in der Landwirtschaft in einem Gespräch mit dem Bundeslandwirtschaftsminister aufzeigen würden. Im Team geht es auch um das von der Politik formulierte Ziel, den Anteil der an ökologischer Landwirtschaft auf 30 Prozent auszuweiten. Mit einem Gesprächspartner soll diskutiert werden, ob sich die Betriebsumstellung von konventioneller auf ökologische Bewirtschaftungsweise für den eigenen Betrieb lohnt. Eine Praxisaufgabe dreht sich um Precision farming – hier gilt es ein Parallelfahrsystem für die Grünlandbearbeitung einzurichten und anzuwenden.
Die angehenden Forstwirte sollen ihr praktisches Geschick beim Bau eines Fledermauskastens zeigen, beim Entasten oder der Schwachholzfällung. Die Finalisten in der Sparte Weinbau präsentieren ihr Wissen im digitalen Weinbau und in der Herstellung einer halbtrockenen Weißweincuveé.
Für die Hauswirtschafterinnen heißt es, vor einer Delegation aus Vertretern von Politik und Verbänden Stellung zum heutigen Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher zu nehmen und Tipps zu Einkauf und Vorratshaltung zu geben oder die Delegation von der Notwendigkeit eines verpflichtenden Unterrichtsfachs „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ zu überzeugen. Neben der Vorbereitung verschiedener landestypischer und saisonaler Beilagen für ein großes Grillbüfett sollen die Hauswirtschafterinnen im Rahmen eines Presserundgangs ihre hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und die Professionalität ihrer Arbeit in einer Mitmachaktion vorstellen.
„Mit solch komplexen Aufgaben werden im Berufswettbewerb alle Fähigkeiten angesprochen, die heutzutage von einer erfolgreichen Nachwuchskraft in den Grünen Berufen verlangt werden. Fit in Berufstheorie und Praxis, zugleich aufgeschlossen und interessiert an neuen Entwicklungen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, außerdem teamfähig und kommunikativ gegenüber ihrem Umfeld: Diese vielfältigen Kompetenzen werden im Berufsleben gefordert und sind feste Ausbildungsinhalte. Die Jugend weiß um den Wert einer guten Aus- und Fortbildung und hat dabei ihre Zukunft fest im Blick“, sagt Bauernpräsident Günther Felßner. „Und als Mitorganisator des Berufswettbewerbs sind wir besonders stolz auf das Engagement und die Leidenschaft, mit der die jungen Leute in allen bisherigen Entscheiden an den Start gegangen sind. Diese positive Ausstrahlung und die Freude am Beruf sind die Grundlagen, um später in der Hauswirtschaft, in der Land- und Forstwirtschaft und im Weinbau erfolgreich wirtschaften zu können“, sagt Felßner.
Der Berufswettbewerb wird alle zwei Jahre von Deutschem Bauernverband, Bund Deutscher Landjugend und Deutschem LandFrauenverband mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung veranstaltet. Nach Pandemiepause im Jahr 2021 hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir für den Berufswettbewerb 2023 die Schirmherrschaft übernommen. Von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt das Fort- und Weiterbildungsprojekt den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume.
Drei Monate nach dem Start auf Kreisebene mit bundesweit knapp 10.000 Teilnehmenden stehen nun die besten grünen Nachwuchskräfte in jedem Bundesland fest. Insgesamt haben sich 107 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fürs deutsche Finale qualifiziert.
Weitere Informationen sowie wie eine Aufstellung der bayerischen Finalistinnen und Finalisten, die beim Bundesentscheid am Start sind, finden Sie unter www.bayerischerbauernverband.de/berufswettbewerb sowie auf der Seite des Bundes der Deutschen Landjugend unter https://www.landjugend.de/projekte/berufswettbewerb.
Bericht und Foto: Bayr. Bauernverband