„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – frei nach diesen Worten des Theologen Dietrich Bonhoeffer freute sich der neue Vorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Günter Frey, dass Axel Bartelt als Regierungspräsident der Oberpfalz bereits zum dritten Mal in seiner nunmehr achtjährigen Amtszeit in Regensburg die Spitze des Bayerischen Trachtenverbandes zu einem Gedankenaustausch einlud. Da Axel Bartelt, der vor dem Oberpfälzer Regierungspräsidium 21 Jahre in der Bayerischen Staatskanzlei in München und dabei lange Jahre als Chef des Protokolls tätig war, in wenigen Wochen in Pension geht, wohnte der Begegnung auch der Geist des Abschieds inne.
Günter Frey (mit Ehefrau Gisela) in Begleitung von Ehrenvorsitzendem Max Bertl und Stellvertreter Erich Tahedl (zugleich Vorsitzender vom Gauverband Oberpfalz mit Ehefrau Martina) sowie Pressesprecher Anton Hötzelsperger aus dem Chiemgau (mit Ehefrau Rosi) stellte zu Beginn der Besprechung den Bayerischen Trachtenverband mit seinen 160.000 erwachsenen und mit seinen 100.000 jugendlichen (bis 27 Jahre) Mitglieder sowie das Trachtenkulturzentrum (TKZ) in Holzhausen vor und sagte dazu: „Das TKZ konnten wir in zehn Jahren mit enorm vielen Eigenleistungen, bei Kosten von 7,2 Millionen Euro und mit dankbarer Unterstützung des Freistaates Bayern erstellen. Derzeit und noch bis zum kommenden Jahr wollen wir mit weiteren 1,2 Millionen Euro im ehemaligen Pfarrhof-Gebäude das Museum professionell ausbauen, auch dazu hoffen wir wieder auf Unterstützung seitens des Staates, unseres eigenen Fördervereins und weiterer Gönner“.
„Corona hat Veranstaltungskalender und Probenräume entleert“
Nachdem die letzte Zusammenkunft der Brauchtums-Verantwortlichen mit Regierungspräsident Axel Bartelt kurz vor der Corona-Pandemie war, sagte dieser zur Pandemie: „Bisher hat sich der Staat größte Mühe gegeben, um die Bevölkerung zu schützen. Die Situation fordert und belastet Staat, Gesellschaft und Bürgerschaft enorm, wie geht es da den Trachtlern?“. Dazu erklärte Günter Frey: „Corona hat nicht nur unseren Veranstaltungskalender durcheinandergewirbelt und fast entleert, nach zwei Jahren müssen wir wieder einen Weg finden, um wieder in die lange Zeit leer stehenden Probenräume zurückzukehren. Wenn die Prognosen stimmen, dass uns Corona noch mehrere Jahre in Schach hält, dann halten wir das für unsere Jugendarbeit und für den Zusammenhalt in der Gemeinschaft nicht so lange aus. Deswegen hoffen auf mildere Verläufe des Virus und auf gesellschaftliche Solidarität. Letztlich dürfen wir das Ehrenamt nicht ohne Zusammenhang mit dem Wirtschaftsbereich sehen“. Und Max Bertl fügt hinzu: „Wenn wir auch 2022 keine Trachten-, Schützen- und Musikfeste feiern können, bricht enorm viel weg, was sich ungut auf die Gesellschaft, auf das ehrenamtliches Engagement und auf das soziale Miteinander auswirken wird“.
Regierungspräsident Bartelt: „Das Bayerische Brauchtum ist in Gefahr“
Für Regierungspräsident Axel Bartelt ist nach den Trachtler-Schilderungen das Bayerische Brauchtum, das eine Basis für das weltweite Ansehen des Freistaates darstellt, in Gefahr. Angesichts der vielen Jahre der engen und guten Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Trachtenverband sagte der baldige Privatmann Axel Bartelt zu, dem Förderverein für das Trachtenkulturzentrum in Holzhausen als förderndes Mitglied beizutreten ganz nach dem Motto: „Bayern braucht Heimat, Heimat braucht Kultur und Kultur braucht Brauchtum“. Mit dem Buch „Bei uns im Oberen Lechgau“ bedankte sich Trachtler-Vorsitzender Günter Frey bei Regierungspräsident Axel Bartelt für dessen Einladung zum persönlichen Dialog.
Weitere Informationen unter www.trachtenverband-bayern.de.
Fotos: Hötzelsperger