Tourismus ist eine der Leitökonomien in Bayern / 2023 war ein Erfolgsjahr für den bayerischen Tourismus / Gezielte Weiterentwicklung mit Initiative für die Kongresswirtschaft / Bis zu 25 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zur Stärkung des Kongressstandorts Bayern
Zum zweiten Mal überhaupt wurde 2023 die magische Grenze von 100 Millionen Gästeübernachtungen überschritten. Der Tourismus in Bayern liegt damit nur noch ganz knapp unter den Werten des Erfolgsjahrs 2019 und somit auf einem Vor-Corona-Niveau. Der Tourismus in Bayern steht für gut 28 Milliarden Euro Wertschöpfung (Gesamtumsatz 48 Milliarden Euro) und rund 550.000 Erwerbstätige. Sieben Prozent aller Arbeitsplätze in Bayern entfallen auf den Tourismus. Auf dieser beachtlichen Bilanz baut Bayern auf und entwickelt den bayerischen Tourismus weiter. Moderne und attraktive Angebote stehen mit der Verantwortung für die Heimat in Einklang. Der Freistaat will einen Tourismus, der für Gäste und Einheimische gleichermaßen attraktiv ist.
Handlungsansätze sieht die Staatsregierung dabei unter anderem in den Bereichen Digitalisierung und im Einsatz von künstlicher Intelligenz. Wichtigstes Vorhaben ist hier die BayernCloud Tourismus. Ein weiterer Baustein ist die digitale Besucherlenkung. Durch die Eingliederung des Tourismus in das Bayerische Landwirtschaftsministerium sieht die Staatsregierung große Chancen, weitere Synergieeffekte zu heben. Gerade im Bereich der regionalen Produktvermarktung gibt es vielversprechende Potenziale. Auch im Bereich des Agritourismus wird Bayern erhebliche Synergieeffekte realisieren.
Im Bereich der Tourismusförderung plant Bayern Ausgabemittel in Höhe von 48,6 Millionen Euro pro Jahr im Doppelhaushalt 24/25, um den Tourismus zu stärken und Wachstumschancen, beispielsweise im Gesundheitstourismus, zu nutzen. Der Gesundheitstourismus stellt bei einer alternden Gesellschaft und einem wachsenden Gesundheitsbewusstsein einen Megatrend im Tourismus dar. Bayern hat mit seinen bedeutenden Kur- und Heilbädern dabei eine lange Tradition.
Um die Attraktivität der unterschiedlichen beruflichen Möglichkeiten im Tourismus noch sichtbarer zu machen, hat Bayern die erfolgreiche Image-Kampagne „Wir machen Urlaub“ fortgesetzt, um die Bedeutung von Tourismus und Gastronomie für Bayern effektiv herauszustellen.
Einen Chancenmarkt sieht Bayern beim Geschäftstourismus. Der Freistaat genießt einen hervorragenden Ruf als Geschäftsreisedestination. Das Potenzial in diesem Bereich wurde in den letzten Jahren jedoch nicht immer voll ausgeschöpft. Daher soll eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft auf den Weg gebracht werden. Ziel ist es, im Wettbewerb der Destinationen wieder aufzuschließen und gleichzeitig eine Pionier-Rolle zu übernehmen. Der Freistaat ist das erste deutsche Flächenland, das entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringt und damit das erste Land, das Städte und ländliche Regionen bei der Kongressakquisition gleichermaßen unterstützt. Tagungs- und Kongressreisende leisten einen großen Beitrag zur touristischen Wertschöpfung vor Ort. Außerdem tragen Geschäftsreisen zu einer positiven Wahrnehmung Bayerns als Urlaubsdestination bei. Die Kongressförderung ist ein wichtiges Signal an die Wirtschafts- und Wissenschaftsverbände in ihrer Funktion als Kongressausrichter, dass Bayern das Thema unterstützt und vorantreibt. Insgesamt will der Freistaat in den kommenden fünf Jahren bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Dabei sollen geschlossene Fachveranstaltungen mit mindestens 300 Teilnehmern und einer Dauer von mindestens zwei Tagen gefördert werden.
Bericht: Bayerische Staatskanzlei – Archiv-Foto: Rainer Nitzsche (Hochriesbahn auf dem Samerberg)