Land- & Forstwirtschaft

Bayerns soziale Landwirtschaft

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Soziale Dienstleistungen auf landwirtschaftlichen Betrieben gewinnen zunehmend an Bedeutung in unserer Gesellschaft. Soziale Landwirtschaft kann für Betriebe auch eine Zukunftsstrategie sein, um zusätzliches Einkommen zu erzielen. „Wir alle wissen, welch beruhigende Wirkung die Natur auf uns Menschen hat. Auch Tiere spielen hier eine fantastische Rolle. Und genau dort knüpft die Soziale Landwirtschaft bei Themen wie Vorsorge, Betreuung, Rehabilitation oder Inklusion auf einmalige Art und Weise an. Fest eingebunden in den Alltag landwirtschaftlicher Betriebe werden Menschen mit besonderen Bedürfnissen aller Altersstufen nicht nur betreut, sondern auch beschäftigt. Von klein bis groß und jung bis alt, die Angebote der Sozialen Landwirtschaft in Bayern sind für uns alle wertvoll“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Eröffnung der ersten Fachtagung Soziale Landwirtschaft, die heute und morgen online stattfindet.

Bayernweit bieten bereits mehr als 150 Betriebe ein entsprechendes Angebot an. Dieses reicht vom Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung über tiergestützte Therapien bis zum Seniorenwohnen auf einem Bauernhof. „Dieses Engagement unserer bayerischen Betriebe für die Gesellschaft ist enorm wichtig. Das belegen auch die Zahlen: Die Nachfrage übersteigt derzeit das bestehende Angebot deutlich. Unsere Lebenserwartung steigt, das ist erfreulich. Aber das bringt auch mit sich, dass wir uns alle noch mehr mit Themen wie Pflege oder Betreuung auseinandersetzen müssen“, so Michaela Kaniber weiter.

Eine Erhebung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft bei 77 Betrieben zeigt, dass allein diese über 920 Arbeitsplätze geschaffen und 15 Millionen Euro investiert haben. „Soziale Landwirtschaft und soziales Unternehmertum sind für den ländlichen Raum eine große Chance. Wir sind hier in Bayern klar Vorreiter. Bereits seit über zehn Jahren unterstützen wir die Betriebe dabei. Wir bieten ihnen nicht nur praxisorientierte Leitfäden, sondern seit 2019 auch Fortbildungen. Mich freut es, dass immer mehr bayerische Betriebe Soziale Landwirtschaft als Betriebszweig für sich entdecken – und sich diesen auch zutrauen. Das sollten wir weiterhin tatkräftig unterstützen und vorantreiben“, sagte die Ministerin.

Über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirken in den kommenden zwei Tagen (21. und 22. April 2021) an der ersten bayerischen Fachtagung „Soziale Landwirtschaft in Bayern“ mit. Unter dem Motto „Der Bauernhof – vielfältig. engagiert. wirtschaftlich“, tauschen sich die Interessierten mit Praktikern und Experten aus. Außerdem gibt es Einblicke in soziale Angebote sowohl in Bayern als auch in den anderen Ländern. Aufgrund von Corona kann die Tagung allerdings nur digital stattfinden.

Weitere Informationen zu dem Thema Soziale Landwirtschaft finden Sie unter: www.stmelf.bayern.de/erwerbskombination.

Foto: Judith Schmidhuber / StMELF zeigt die Ministerin bei der Eröffnung der Fachtagung


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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