Land- & Forstwirtschaft

Bayerns neue Pferdewirtinnen und Pferdewirtschaftsmeister

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Diese Woche konnte 71 Pferdewirtinnen und -wirten sowie acht neuen Pferdewirtschaftsmeisterinnen und -meistern zum erfolgreichen Abschluss ihrer Aus- bzw. Fortbildung gratuliert werden. Sie erhielten im Forum der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub ihre Zeugnisse und Meisterbriefe.

 Nach wie vor interessieren sich vor allem junge Frauen für den Beruf der Pferdewirtin, Männer sind seltener vertreten. Hier in Bayern gibt es 260 ausbildende Betriebe, die die Landesanstalt für Landwirtschaft begutachtet und anerkennt. Die LfL stellt auch sicher, dass die Ausbildungsverträge in Ordnung sind und die jungen Auszubildenden termingerecht ihre Prüfungen ablegen. Der Pferdesport zählt laut bundesweitem Verzeichnis zum „Immateriellen Kulturerbe“. Er ist für jeden zugänglich und begeistert viele. Wer sich entscheidet, seine Liebe zum Pferd zum Beruf zu machen, sollte allerdings mehr Voraussetzungen erfüllen, als nur einmal die Woche zu reiten. Der Beruf des Pferdewirts bzw. der Pferdewirtschaftsmeisterin ist körperlich sehr anstrengend. In der Regel werden nach Prüfung der individuellen Voraussetzungen in Bayern im Schnitt 100 Bewerberinnen und Bewerber zur Ausbildung zugelassen. Den Abschluss der dreijährigen Ausbildung schaffen davon etwa 75 junge Frauen und Männer. Wer sich direkt informieren möchte, dem seien die Infotage der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e.V. (DRFV) empfohlen, die gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Frühjahr in Ansbach und im Herbst in München Riem durchgeführt werden.

Vor Ausbildungsbeginn zum Pferdewirt muss sich der Anwärter bzw. die Anwärterin für einen Schwerpunkt entscheiden. Gab es bis 2015/16 noch ausschließlich die beiden Sparten „Klassisches Reiten“ und „Pferdezucht und Aufzucht“, wird seit 2016 stärker differenziert. Zu den beiden Ausbildungsrichtungen sind „Pferdehaltung und -service“, „Spezialreitweisen“ und „Rennreiten“ hinzugekommen. Bei der „Klassischen Reitausbildung“ geht es um die vielseitige Grundausbildung des Pferdes und des Menschen. Außerdem spielt die Vorbereitung und Vorstellung von Pferden bei Leistungsprüfungen eine große Rolle. Beim Schwerpunkt „Pferdezucht und Aufzucht“ liegt der Fokus auf Zuchtmethoden, Zuchtplanung und -hygiene sowie die funktionelle Pferdebeurteilung. Wer sich auf „Pferderennen“ spezialisiert, befasst sich mit Trabrennfahren und Rennreiten; Rennpferde werden trainiert und für die Teilnahme an Pferderennen vorbereitet. Natürlich stehen Gesundheit und Fitness von Mensch und Tier hier besonders im Mittelpunkt.

„Spezialreitweisen“ umfassen die Einsatzgebiete Westernreiten und Gangreiten.

„Dem Pferde verpflichtet, dem Sport verbunden“ resümierte der Prüfungsausschussvorsitzende Michael Schmid bei der Zeugnisverleihung diese Woche das Motto der frischgebackenen Pferdewirtinnen und Pferdewirtschaftsmeister. Er wies gerne auf die hervorragende Qualität der diesjährigen Abschlüsse sowohl in Theorie als auch Praxis hin. Berufsreiter übernehmen viel Verantwortung für ihre Kunden und Pferde. Dabei werden sie auch immer am Tierschutz, der Pferdehaltung und dem Umgang mit dem Partner Pferd gemessen, meinte der Prüfungsausschussvorsitzende Jürgen Strauß. Wer nach dreijähriger Ausbildung und mindestens zweijähriger Berufserfahrung sein Wissen an den Nachwuchs weitervermitteln und selbst ausbilden möchte, kann sich zur Pferdewirtschaftsmeisterin bzw. zum Pferdewirtschaftsmeister qualifizieren. Hier sind sowohl ausreichend Fachwissen als auch pädagogische Kompetenzen vonnöten. Seit 1959 wurden in Bayern ca. 2.600 Pferdewirtinnen und Pferdewirte erfolgreich ausgebildet. Die Möglichkeit zur Fortbildung zum Pferdewirtschaftsmeister nutzte seit 1969 etwa jeder Dritte Absolvent. So erwarben in Bayern bis heute ca. 670 Pferdewirte den Meistertitel.

Bericht, Foto und weitere Informationen : LfL

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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